Seit Juni 2009 arbeiten in unserem Landesbezirk an vier Standorten sechs Verwaltungsangestellte in einem Projekt zur Mitgliederrückgewinnung. Auf den Tisch der Kolleginnen kommen die Kündigungen von ver.di-Mitgliedschaften. Innerhalb von drei Tagen nach Eingang der Kündigung nehmen sie Kontakt zu den Ausgetretenen auf, um nach den Gründen zu fragen. Sie sind offen für die Probleme, geben gut informiert Rat und erklären die Vorteile einer Mitgliedschaft in der Gewerkschaft. Und natürlich wollen sie die Angerufenen zum Verbleib in ver.di bewegen.

Für diese Aufgaben sind sie mit Hilfe des ver.di-Bundesvorstandes extra geschult worden. Mit einer besonderen Strategie, einer einheitlichen Vorgehensweise, aufbereitetem Infomaterial und einer geschulten Gesprächsführung gehen sie die Aufgabe an. Und das mit gutem Erfolg: Die Rückholquote liegt bei etwa 25 Prozent. Simona Schwandt und Silvia Wetzel aus Magdeburg beispielsweise haben sich vorgenommen, jeden Tag ein Mitglied zurückzugewinnen. Sie gehen gut vorbereitet in die Gespräche, informieren sich vorher über berufliche und tarifliche Besonderheiten. Bis November haben sie 125 Austritte verhindert. Die Gründe für einen Austritt werten sie aus und geben sie dann an die Landesleitung weiter.

Am häufigsten werden als Austrittsgründe genannt: Einsparungsmöglichkeiten bei knappen Finanzen, Arbeitslosigkeit, Alter, unzureichende Betreuung vor Ort und Unzufriedenheit mit Tarifabschlüssen. Auch Gesundheit und Mobilität spielen vor allem bei älteren ver.di-Mitgliedern eine Rolle. btr