Verhandlungen nach Streiks erreicht

Com TS – ver.di und die Commerzbank haben sich nach der fünften Streikwelle auf Verhandlungen für einen Haustarifvertrag bei der Commerz Transaction Services GmbH (ComTS), einer Tochter der Commerzbank, geeinigt. Am 16. Februar 2023 findet die erste Verhandlungsrunde statt. Zudem erhalten sämtliche Beschäftigten im Jahr 2023 zwei zusätzliche Urlaubstage. An den ComTS-Standorten erledigen rund 1.700 Beschäftigte nachgelagerte Arbeiten aus dem Bankgeschäft der Commerzbank. Unter ihnen gibt es mehrere hundert Beschäftigte, die ein Einkommen erzielen, das nur knapp über dem gesetzlichen Mindestlohn liegt. ver.di fordert eine tarifliche Regelung der Arbeitsbedingungen bei der ComTS. Unter anderem geht es um einen Stundenlohn von 14 Euro als Mindesteinstiegsgehalt, eine transparente Gehaltstabelle mit Berufsjahresaufstiegen, ein 13. Monatsgehalt, die Abschaffung von Abruf-Arbeitsverträgen und faire Regelungen für sogenannte Betriebsübergänger.

Gekündigte gründen Betriebsrat

Twitter Deutschland – Von den Massenentlassungen bei Twitter sind auch in Deutschland Beschäftigte betroffen. Diese wehren sich mit Unterstützung von ver.di mit Kündigungsschutzklagen – und wollen einen Betriebsrat gründen. Nur wenige Tage nach Übernahme von Twitter am 28. Oktober 2022 entließ Elon Musk über die Hälfte der Belegschaft (siehe auch S.8). Auch bei der Twitter Deutschland GmbH wurden viele Beschäftigte gekündigt. Nach Ankündigung der Entlassungen per E-Mail am 4. November – am 16. November kam die Kündigung auf dem Postweg bei den Betroffenen an – sind etliche der Gekündigten in ver.di eingetreten. Die Gewerkschaft unterstützt nun die Betroffenen bei Kündigungsschutzklagen sowie bei der Gründung eines Betriebsrats im Unternehmen. Die Gekündigten wollen einen Betriebsrat gründen, auch wenn sie am Ende nicht im Unternehmen verbleiben sollten. So sollen wenigstens ihre Kolleg*innen, die bleiben werden, in Zukunft besser geschützt sein. Am 30. November wurde in der ver.di-Zentrale in Berlin ein Wahlvorstand für die Betriebsratswahl gewählt, nur eingeleitet werden konnte die Betriebsratswahl nicht, weil Twitter Germany die Frist zur Überreichung der Wählerliste verstreichen lassen hat. ver.di hat Twitter eine neue Frist gesetzt. Sollte Twitter weiter unkooperativ bleiben, werden die Daten per einstweiliger Verfügung gerichtlich eingefordert. Bericht auf verdi.de:

kurzelinks.de/xdut

Jetzt unterschreiben

Kliniken – ver.di setzt bei den Tarifverhandlungen für die rund 8.200 Beschäftigten der 13 SRH-Kliniken und Reha-Einrichtungen, in denen der Konzerntarifvertrag gilt, einen klaren Schwerpunkt auf mehr Geld. Die ehrenamtlichen Mitglieder der ver.di-Tarifkommission haben am 16. November beschlossen, einen Mindestbetrag von 500 Euro monatlich sowie eine lineare Entgelterhöhung von 10,5 Prozent zu fordern. Zudem fordern sie eine siebte Stufe in der Entgelttabelle nach 18 Beschäftigungsjahren, mit der langjährig Beschäftigte ein Plus von 150 Euro mehr erhalten. Auszubildende sollen monatlich 200 Euro mehr bekommen. Die Laufzeit des Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.Um das durchsetzen, wird ver.di die volle Kraft der SRH-Belegschaften brauchen. Deshalb sind die Beschäftigten aufgefordert, mit ihrer Unterschrift bis zum 15. Januar 2023 zu zeigen, dass sie die ver.di-Forderungen zur Tarifrunde unterstützen. Die Unterschriftenliste gibt es hier: kurzelinks.de/hdql