Kein Respekt, keine Sicherheit

DEUTSCHE POST – DHL | Die Internationale Transportarbeiterföderation (ITF) und die UNI Post und Logistik haben dem Konzern Deutsche Post AG - DHL Geschäftspraktiken wie Lohndumping, Leiharbeitsmissbrauch, willkürliche Entlassungen und die Schikanierung von Beschäftigten vorgeworfen. Oft seien Gewerkschafter Zielscheibe von At-tacken. In mindestens zwölf Ländern weltweit, darunter Italien und Portugal, ignoriere man Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte. Während der internationalen Aktionswoche im Straßentransport und bei den globalen Lieferdiensten wurde die Forderung an DHL erneuert, ein freiwilliges globales Rahmenabkommen zum Schutz der Arbeitnehmerrechte abzuschließen. Die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis sagte: "Respekt und Sicherheit müssen weltweit Maßstab für unternehmerisches Handeln sein." Die Kampagne soll mit Protestschreiben an den Konzern unterstützt werden. www.itfglobal.org//campaigns/dhlweek.cfm


Proteste gegen UPS

TÜRKEI | An der internationalen Aktionswoche von ITF und UNI in Istanbul hat auch eine ver.di-Delegation teilgenommen, zu der auch deutsche UPS-Betriebsräte gehörten. Vor der UPS-Niederlassung in Istanbul laufen seit Monaten Protestaktionen. Rund 160 Beschäftigte waren im Mai 2010 wegen ihres Eintretens für Arbeitnehmerrechte und gewerkschaftliche Betätigung entlassen worden. Mit Hilfe ihrer Gewerkschaft TÜMTIS wollten sie die Arbeitsbedingungen bei UPS verbessern. Nun fordern sie zunächst ihre Stellen zurück. Die durch Streiks erzwungenen Gespräche mit dem Paketdienstleister blieben bis Anfang November ohne Ergebnis. Da der Kampf auf unbestimmte Zeit weitergehe, seien Unterschriftensammlungen und Aktionen auch in Deutschland weiter nötig, erklärten die Gewerkschafter. ver.di Stuttgart hat ein Spendenkonto eingerichtet: Konto-Nr. 107 200 6001, BLZ 600 101 11, SEB-Bank Stuttgart, Stichwort UPS-Türkei


Symbolfigur der Gewerkschaft

SPANIEN | Im Alter von 92 Jahren ist in Madrid der legendäre Gewerkschaftsführer Marcelino Camacho verstorben. Camacho hatte sich im Spanischen Bürgerkrieg den Milizen zur Verteidigung der Republik angeschlossen und war nach dem Sieg der faschistischen Franco-Truppen zu zwölf Jahren Haft verurteilt worden. 1957 wurde er in Spanien zum Gründer und Führer der Arbeiterkommissionen (CCOO) in den Betrieben, die die Arbeiterbewegung neu organisiert haben. Nach dem Ende des Franco-Regimes war Camacho bis 1987 Chef der nunmehr legalen CCOO.


Besetzung der Akropolis

GRIECHENLAND | Die griechische Bereitschaftspolizei hat am 14. Oktober gewaltsam eine Besetzung der Akropolis beendet. Etwa 150 Menschen, die mit Zeitverträgen in archäologischen Stätten arbeiten, hatten das antike Bauwerk am Tag zuvor besetzt. Sie forderten von der Regierung 22 Monatsgehälter und die Verlängerung ihrer Verträge. Die Gehälter der Staatsbediensteten in Griechenland sind wegen der Finanzkrise von der Regierung deutlich gekürzt worden.


Arbeitsgesetze bedroht

NEUSEELAND | Der Inselstaat hat dem Filmstudio Warner Brothers 25 Millionen US-Dollar zugesagt, damit nach der Trilogie "Der Herr der Ringe" auch die beiden "Hobbit"-Filme von Regisseur Peter Jackson im Lande verfilmt werden. Um Probleme mit den Gewerkschaften zu vermeiden, sollen außerdem die Arbeitsgesetze geändert werden. In mehreren Städten hatten Tausende Menschen für den Erhalt des Filmstandorts demonstriert. Die Schauspielergewerkschaft hatte gefordert, die Darsteller müssten nach einem mit der Gewerkschaft ausgehandelten Rahmenvertrag eingestellt werden.