Seit 2008 ist der deutsche Briefmarkt vollständig liberalisiert. Der öffentliche Sektor bleibt aber mit 1,1 bis 1,6 Milliarden Euro wichtigster Auftraggeber. Wie die Aufträge vergeben werden, entscheiden Kommunalverwaltungen, aber auch Landes- und Bundesbehörden sowie Körperschaften und Versorgungsbetriebe.

Um diesen Entscheider/innen eine Hilfestellung an die Hand zu geben, hat der ver.di-Fachbereich Postdienstleistungen, Speditionen und Logistik die Aktion "fair-senden" ins Leben gerufen. Damit will der Fachbereich dazu beitragen, dass bei der Vergabe von Briefdienstleistungen nicht nur auf den Preis geschaut wird. Soziale Kriterien sollen ein größeres Gewicht bekommen. Die Gebrauchsanweisung Soziale Vergabe des Fachbereichs gliedert sich in zwei Teile. Teil eins richtet sich an politisch Verantwortliche und Gewerkschafter/innen - nicht nur des Fachbereichs. In diesem Abschnitt werden die unterschiedlichen Rahmenbedingungen in den einzelnen Bundesländern erklärt. Musterbriefe und -anträge erleichtern es, Entscheider/innen auf die Problematik anzusprechen. Außerdem liefert dieser Teil der Broschüre eine gute Argumentationshilfe.

Teil zwei geht in die Tiefen des Vergaberechts. Er zeigt mit der Vergabe betrauten Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung, wie soziale Kriterien definiert werden und wie eine korrekte öffentliche Ausschreibung aussehen kann. Damit will der Fachbereich einen Bewusstseinswandel erreichen, denn der öffentliche Sektor hat aufgrund des Volumens von öffentlichen Ausschreibungen Vorbildfunktion.

Mit dieser Broschüre zeigt ver.di am Beispiel Briefdienstleistungen wie jede/r Einzelne den Anstoß geben kann, dass sich in seiner Gemeinde etwas ändert. Die Broschüreninhalte stehen auf der Website www.fair-senden.de hla