Aussteigen

ATOMENERGIE | ver.di fordert von den Kraftwerksbetreibern wie RWE Power den sozialverträglichen Ausstieg aus der Kernenergie und wird diesen durch tarifvertragliche Vereinbarungen flankieren. Dies erklärte der Leiter des hessischen Fachbereichs Ver- und Entsorgung, Frank Haindl, auf einer energiepolitischen Debatte Anfang September in Frankfurt am Main vor rund 50 Teilnehmenden. Er versicherte, dass "auch ver.di Hessen hinter dem beschlossenen Ausstieg aus der Kernenergie steht". Damit verbunden sei jedoch der gewerkschaftliche Auftrag, diesen Ausstieg für die davon betroffenen Kolleginnen und Kollegen sozial zu gestalten. Dafür veranschlagt er eine Zeitspanne von bis zu zwei Jahrzehnten, in der die heute Beschäftigten und deren Know-how unverzichtbar seien.


Schlussakkord

LOGISTIK | Mehr als anderthalb Jahre schwelte der Konflikt zwischen Geschäftsleitung und Betriebsrat der "Bettenwelt GmbH & Co.KG" in Homberg (Efze). Nachdem alle fristlosen Kündigungen gegen Betriebsratsmitglieder auch vor Gericht zurückgewiesen wurden, stand am 27. September noch ein Verfahren gegen den Betriebsratsvorsitzenden Gerd Pfeifer in Frankfurt an. In der Verhandlung gab dieser eine Erklärung ab, dass er in einem Brief an den Geschäftsleiter diesen nicht habe persönlich beleidigen wollen. Daraufhin wurde der Antrag auf fristlose Kündigung zurückgezogen.

Das Bettenlager gehört zum dänischen JYSK-Konzern und beliefert über 670 Filialen des "Dänischen Bettenlagers". Trotz starker Expansion und guter wirtschaftlicher Lage wird die Stammbelegschaft in Homberg immer weiter abgebaut. Derzeit sind es nur noch 110 fest Beschäftigte. Dazu kommen rund 250 Leiharbeiter, deren Stundenlöhne zwischen fünf und acht Euro liegen.


Gefahrenzulage

LAND HESSEN | Rund 1400 Beschäftigte der hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung erhalten ab dem 1. Januar 2012 mehr Geld. Bisher anlass- oder einzelfallbezogene Zuschläge werden in zwei unterschiedlichen monatlichen Pauschalzahlungen in Höhe von 20 Euro beziehungsweise 35 Euro zusammengefasst. Die Höhe der Zulage richtet sich nach der Art der Tätigkeit. Zusätzlich gibt es eine einheitliche Gefahrenzulage von 25 Euro monatlich. Die jetzt pauschalierten Zulagen sollen die besonderen körperlichen Belastungen der Beschäftigten im Bereich der hessischen Straßen- und Verkehrsverwaltung und die Gefährdungen von Gesundheit und Leben durch das Arbeiten etwa auf Autobahnen bei fließendem Verkehr abgelten.


Neugierig

STADTFÜHRUNG MARBURG | In diesem Jahr jährte sich der Internationale Frauentag zum hundertsten Mal. Welche Beiträge haben Marburger Frauen zur Gleichberechtigung der Geschlechter geleistet und welche Orte lassen sich im Stadtbild damit verbinden? Wo haben die Frauen ihren Fußabdruck hinterlassen? Welche Frauen waren als erste an der Universität oder in den Parlamenten vertreten? Wer leistete im Faschismus Widerstand? Auf diese Pfade führt die Kunstwissenschaftlerin Dr. Illina Flach am Sonntag, dem 23. Oktober 2011, nicht nur Frauen; Treffpunkt ist um 13 Uhr am Haupteingang der Elisabethkirche. Zum Abschluss der zweistündigen Führung geht es ins Café Klingelhöfer. Interessent/innen sollten sich bis Mittwoch, den 19. Oktober anmelden. E-Mail bz.mittelhessen@verdi.de