von Jenny Mansch

"Gewerkschaft ist ein Virus, und wer diesen Virus einmal begriffen und eingeatmet hat", sagt Monika von Pigage, "der wird ihn nie mehr los". Mit 70 Jahren ist sie gut im Seniorenalter angekommen, und sie hat es nie einsehen wollen, warum mit dem Ende ihrer Berufstätigkeit auch das Ende ihres Engagements bei ver.di gekommen sein sollte. Sie gehört zu den ver.di-Seniorinnen und -Senioren in ihrem Wohnort Bad Wildbad. "Wir machen die Arbeit, die wir noch leisten können, gemeinsam. Das verbindet und macht Spaß - sonst würden wir's gar nicht machen."

Und wenn sie für die Sache der älteren ver.dianer auf die Straße geht oder jüngere Kolleg/innen beim Streiken oder Demonstrieren unterstützt, ist auch das etwas, was ihr einfach Freude bereitet und Energie verleiht, "weil wir uns für eine Sache einsetzen, die wir für richtig halten". Austreten hat auch in ihrer Zukunftsplanung keinen Platz. Wohl sieht sie in fünf oder sechs Jahren, wenn sie auf die 76 zugeht, ein Ende ihrer gewerkschaftlich aktiven Zeit, aber "soweit es mir meine Gesundheit erlaubt, bleibe ich Mitglied bis zu meinem letzten Atemzug". Auf den unterschiedlichsten Feldern sind in ver.di die Senioren los. Es gibt vielerorts Computerclubs wie in Grevenbroich, diskussionsfreudige Stammtische in den Ortsbezirken, man findet sich zusammen und treibt Sport, geht wandern oder gleich auf große Fahrt als ver.di-Reisegruppe. Besonders wichtig aber ist den Senior/innen ver.di als politische Mitmachorganisation, in der ihre Kompetenz und jahrelange Erfahrung als Gewerkschafter und Arbeitnehmer gehört und gebraucht werden.

Es gibt viel zu tun - die Senior/innen packen es an

Statt sich an sozialen Ungerechtigkeiten aufzureiben, setzen sich ver.di-Senioren in den unterschiedlichsten Gremien mit den Themen der Zeit auseinander. Hier arbeiten und denken sie mit an Lösungsansätzen für drohende Altersarmut, die Verschlechterungen im Gesundheitssystem, die Entwicklung der Renten oder den notwendigen Wissenstransfer mit der Jugend in den Betrieben. Das aktuelle seniorenpolitische Programm gibt es unter www.senio ren.verdi.de. Es gibt viel zu tun bei der Gewerkschaft - sagen Sie es doch einfach weiter.