Ausgabe 01/2012
Jawoll: Ja, wohl!
Den traditionellen "Ja"-Sager, die althergebrachte "Ja"-Sagerin gibt es heute fast nur noch bei Volksabstimmungen - wie unlängst beim Kreuzchen zur Frage des Bahnhofprojekts "Stuttgart 21" in Baden-Württemberg. Längst lautet - vor allem aus dem Munde des jüngeren Menschen - die positive Antwort auf eine Frage, die nur Zustimmung oder Ablehnung duldet: "Definitiv!" Oder: "Absolut." Oder: "Hundert Pro" - wobei offen bleibt, ob hinter dieser Replik nun eine Zenturie protesterprobter Proletarier, eine Ehrenformation hochdotierter Professoren oder nur ein illustrer Haufen von Profilneurotikern steht. Ebenfalls sehr beliebt ist das über alle Zweifel erhabene "Auf jeden Fall" - passend zum Beispiel zur Frage: "Gelang Ihnen neulich der Sprung vom Zehn-Meter-Turm?" Ins Schwarze trifft stets der "Genau"- wie auch der "Sicher"-Bejaher, und oft ist es überhaupt "kein Thema", wenn etwa ein Versicherungsvertreter um Auskunft gebeten wird, ob die eben abgeschlossene Police im Falle eines bestimmten Schadens auch hilft. Zu hoffen bleibt dann nur, dass dieser Schaden nie zum Thema wird.