Sparkassen wollen sich ihre Informatiker sparen

Finanzdienstleistungen | Rund 300 Beschäftigte der Finanz Informatik der Sparkassen (FI) haben am 10. Mai in Berlin gegen die Schließung von FI-Standorten protestiert. Trotz bester Geschäftsergebnisse der Sparkassen und der FI sollen bundesweit sechs der neun Standorte geschlossen und damit 1600 von 4600 Arbeitsplätzen gestrichen werden. In Berlin sind 500 Beschäftigte betroffen. "Wir setzen uns dagegen zur Wehr", sagt Frank Wolf, ver.di-Landesfachbereichsleiter Finanzdienstleistungen in Berlin-Brandenburg. Neben dem Abbau von Arbeitsplätzen befürchtet er auch negative Auswirkungen für die Kund/innen der Sparkasse: Der technische Service könne dann nicht mehr in gleicher Qualität zur Verfügung stehen.


Überraschend satirisch

Ein etwas andres Lob der Leiharbeit

Bielefeld | "Der schönste Platz auf dieser Welt - Equal Pay in Bielefeld" - unter diesem Motto haben sich Ende April ver.dianer/innen aus der ganzen Republik zu einem Umzug zum Lob der Leiharbeit in Bielefeld versammelt. Startpunkt war die Zeitarbeitsfirma AMG Personalmanagement AG, dann ging es zu Randstad und noch zur Piening GmbH. Die Bielefelder zeigten reges Interesse an der Demonstration. Die satirischen Flyer und Gesänge stießen bei den Firmen allerdings nicht auf Gegenliebe. Bei Randstad versuchte eine Mitarbeiterin, jede/n Teilnehmer/in der Demo zu fotografieren. Organisiert wurde der Umzug von Teilnehmer/innen eines Workshops im ver.di-Bildungszentrum Lage Hörste. Sie wollten damit auf schlechte Löhne und Arbeitsbedingungen hinweisen.


Lange Schlangen vor dem Kino wegen Warnstreiks

Frankfurt am Main | Zum zweiten Mal haben sich im Kino "Cinestar Metropolis" in Frankfurt lange Schlangen gebildet. ver.di hatte am 28. April und 7. Mai zu Warnstreiks aufgerufen, nahezu die komplette Stammbelegschaft folgte dem Aufruf. ver.di fordert einen Haustarifvertrag für die rund 135 Minijobber/innen und Teilzeitkräfte. "Wir wollen einen Stundenlohn von mindestens neun Euro und Zuschläge für die Arbeit nach 23 Uhr", sagte der Betriebsratsvorsitzende André Lohrengel. Zurzeit verdienen die Beschäftigten circa 7,50 Euro, Urlaubs- und Weihnachtsgeld gibt es nicht. Der Betriebsrat wurde vor einem Jahr gegründet, mehr als die Hälfte der Belegschaft ist bei ver.di organisiert. Das Kino zählt zu den umsatzstärksten und gehört mit der Cinestar-Gruppe einer Holding in Australien. Auch in anderen Städten streiken Cinestar-Beschäftigte für höhere Löhne.


Protest gegen Europas größten Faltschachtelhersteller

Papierherstellung | Zur Aktionärs-Hauptversammlung von Mayr-Melnhof haben am 25. April Gewerkschafter mehrerer Länder vor der Wiener Konzernzentrale protestiert. In Liverpool war ein Werk nach einem Arbeitskampf mit wochenlanger Aussperrung geschlossen worden. Der stellvertretende ver.di-Vorsitzende Frank Werneke kritisierte auch den Umgang mit der deutschen Konzernbetriebsratsvorsitzenden, der die Teilnahme in Wien verboten worden war. "Mayr-Melnhof schreckt auch nicht vor Angriffen auf die grundgesetzlich geschützte Freiheit zu ehrenamtlicher Gewerkschaftsarbeit zurück", so Werneke. Mayr-Melnhof ist Europas größter Faltschachtelhersteller, der mit weltweit 8800 Mitarbeitern etwa 1,9 Milliarden Euro Umsatz im Jahr erwirtschaftet.