Ohne Girokonto geht es nicht: Gehalt, Miete, Strom werden seit langem überwiesen oder abgebucht. Was sich verändert hat, sind die Kosten dafür. Zwischen kostenlos und happigen Pauschalgebühren plus Zusatzpreisen fürs Geldabheben oder Daueraufträge gibt es bei Banken und Sparkassen so gut wie alles, wie die Zeitschrift Finanztest ermittelt hat (Heft 9/2011 und 2/2012).

„Die Zahl der kostenfreien Girokonten nimmt zu“, sagt Heike Nicodemus, Projektleiterin bei Finanztest. „Doch nicht jedes kostenlose Konto eignet sich für jeden.“ Der im vergangenen September veröffentlichte Test ergab, dass 23 Banken ein Gehalts- oder Rentenkonto kostenlos führen, ohne monatlichen Mindestzahlungseingang. Allerdings werden die meisten der Gratiskonten online geführt; lediglich das Top-Girokonto der Norisbank ist bundesweit auch über eine Filiale zu managen, regional geht das außerdem bei fünf PSD-Banken.

Doch Kosten entstehen nicht allein durch Pauschal- und Buchungsgebühren. So verlangen manche Banken hohe Aufschläge, wenn sich Fremdkunden an ihren Automaten mit Bargeld versorgen. Da ist es am günstigsten, zu einer Privat- oder PSD-Bank zu gehen, wo das Geldziehen mit maximal 1,95 Euro zu Buche schlägt, während Sparkassen und Volksbanken dafür um die vier Euro, manche sogar 7,50 Euro abbuchen.

An Bedingungen geknüpft

Generell gibt es nur wenige Sparkassen, Volks- und Raiffeisenbanken, die kostenlose Girokonten offerieren. Die es tun, etwa die Sparkassen Altötting-Mühldorf oder Neubrandenburg-Demmin (Giro-Online), vertreiben ihre Angebote nur regional. „Kostenlose Girokonten sind zum Teil an Bedingungen geknüpft“, sagt Heike Nicodemus. So müssen Kunden der Hypovereinsbank, die ein gebührenfreies Girokonto nutzen möchten, einen Vertrag über einen Sparplan abschließen, in den sie monatlich 25 Euro einzahlen. Bei der Sparda-Bank ist ein Genossenschaftsanteil von 52 Euro zu erwerben. Vorab klären muss jede/r für sich, ob es ihr/ihm wichtig ist, eine kostenlose Kreditkarte zu haben, der Dispokredit oft benötigt oder ein mögliches Guthaben verzinst wird.

Im Internet finden sich zahlreiche Portale mit Kostenvergleichen für Girokonten, allerdings sind sie mit Vorsicht zu genießen, da hier oft für einzelne Banken geworben wird. Die Tests von Finanztest kosten zwar 2,50 Euro, geben aber einen umfassenden Überblick.

Gudrun Giese

www.test.de/thema/girokonten