Eule mit Biss Fünf Frankfurter ver.di-Seniorinnen und -Senioren erstellen zweimal im Jahr eine eigene kleine Mitgliederzeitung. Mit der vierseitigen Uhu - Unter Hundert werben sie auch für ver.di

Der Hauptsitz von ver.di Hessen liegt am Rand der Frankfurter City. Hier treffen sich fünf ver.di-Seniorinnen und -Senioren, um die nächste Ausgabe des Uhu zu besprechen. Der Uhu führt zwar seit seiner ersten Ausgabe im Herbst 2006 eine solche Eule im Zeitungskopf, Uhu ist aber eine selbstironische Abkürzung von Unter Hundert. Wie kommt die Betriebsgruppe der POSTTEL-Senioren Frankfurt an ein eigenes Mitteilungsblatt?

"Wir waren 2006 in einem Seminar des DGB, einem bundesweiten Projekt zur Motivation und Qualifizierung von uns Älteren für das gewerkschaftliche Ehrenamt, MoQua hieß das. Dabei ging es auch ums Schreiben, um eine eigene Zeitung", erzählt Helmut Esch, 58. "Eine Aufgabe war es, einen guten Namen zu finden." Der Titel Uhu - Unter Hundert bringt ihn immer noch zum Schmunzeln. Und hat bereits zu zwölf Ausgaben inspiriert, zwei pro Jahr.

Keiner und keine der Ex-Postler/innen hatte journalistische Vorkenntnisse. Jetzt planen sie Themen, fotografieren, redigieren Texte, begutachten das Layout. Bernd Metzger, 65, und Regina Sokolowski, 60, gehören zur Stammredaktion wie auch die 69-jährige Christel Petersen, Vorsitzende der etwa 9 000 ver.di-Senior/innen im Bezirk Frankfurt Main und Region. "Helmut und ich haben aber früher schon für unsere Betriebszeitung geschrieben, beim Fernmeldeamt I, die Kontakt", sagt sie. "Meine war die Skorpion von der Internationalen Post II", wirft Erwin Hofer ein, 60 Jahre, Ohrringträger und wie die anderen im Vorstand der Frankfurter Ortsgruppe. "Weil der Skorpion sticht und böse sein kann. Da war viel Kritisches dabei!"

Wir sind die Besten!

Auch die vier Seiten des Uhu präsentieren sich mit Biss. Es gibt nicht nur Berichte von den POSTTEL-Seniorentrips oder von der alljährlichen eigenen Seminarveranstaltung zu lesen. Aktuell wurde ein Beitrag zu Niedriglöhnen aus den ver.di News abgedruckt, natürlich mit Genehmigung der Urheberin Heike Langenberg. Den düsteren Brief aus Griechenland hat erstmalig Beisitzerin und "Auslandskorrespondentin" Jutta Alexiou, 68, verfasst. Ihr Mann stammt aus Griechenland, das sie gerade gemeinsam besucht haben.

Die Stammredaktion (v.l.): Erwin Hofer, Helmut Esch, Regina Sokolowski, Christel Petersen, Bernd Metzger

Helmut Esch erstellt das Layout, zuhause am Rechner. "Dann geht es per Email an die Druckerei. Wir falten die Bögen und verteilen den Uhu bei unseren Mitgliederversammlungen und an Gratulanten. Gehen gut weg. Wir haben die Auflage auf 240 steigern können."

"Wer mitarbeiten will, wer etwas schreiben möchte, was zu den Gewerkschaftsthemen passt, ist willkommen!" Helmut Esch lächelt. "Mit dem Uhu, wo wir ja unsere ganzen POSTTEL-Kulturgruppen ankündigen oder ver.di-Leistungen unterstreichen, halten wir auch Mitglieder. Ich bilde mir ein, dass wir schon einige Mitglieder gewonnen haben", sagt der Pensionär stolz. Erwin Hofer verzichtet auf Bescheidenheit: "Wir sind die Besten!"

Die neue Ausgabe erscheint noch im Oktober: Schwerpunktthemen sind der Aktionstag der DGB-Senior/innen in Frankfurt vom 5. September, Berichte über gemeinsame Gruppenurlaube an der italienischen Riviera inklusive Schiffstrip nach Portofino sowie über den Städtetrip nach Hamburg und Bremen - und ein Aufruf für das europäische Bürgerbegehren "Wasser ist ein Menschenrecht".

Kontakt zu Uhu

ver.di-POSTTEL-Senioren, Wilhelm-Leuschner-Str. 69, 60329 Frankfurt am Main. Auf der Website www.posttel-ffm.de befindet sich das Uhu-Archiv, beim Menüpunkt Vorstand/Unsere Zeitung.

Ansprechpartner für Uhu - Unter Hundert ist Helmut Esch, Schriftführer der POSTTEL-Senioren Frankfurt am Main: 069 / 56 64 08 oder uhuredaktion@t-online.de