Ausgabe 01/2013
Kurznachrichten
Hessen | Seit 1. Januar 2013 gilt der erste Tarifvertrag für die Cinestar-Beschäftigten. An drei Theatern in Frankfurt und Kassel haben die Hessen mitgeholfen. In den kommenden drei Jahren werden die Löhne je nach bisheriger Entgelthöhe zwischen acht und 33 Prozent steigen. Bislang lagen sie zumeist weit unter dem Niveau anderer Kinowettbewerber. Dazu gibt es Urlaubsansprüche zwischen 25 und 28 Tagen, ein Weihnachtsgeld von 335 Euro, unbezahlte Freistellungen bis zu einem halben Jahr, beispielsweise für die in den Kinos beschäftigten Studenten und eine Befristungsquote, die höchstens jeden fünften Arbeitsvertrag als befristeten zulässt.
Sechs Prozent mehr, oder die Busse bleiben im Depot
Brandenburg | Nachdem die Arbeitgeber der öffentlichen Nahverkehrsunternehmen im Land Brandenburg in der dritten Verhandlungsrunde Ende Januar 2013 kein verbessertes Angebot vorgelegt haben, setzen die Beschäftigten des Nahverkehrs in Brandenburg jetzt auf Warnstreiks. Die Arbeitgeber bezeichneten in den Verhandlungen ihr bisheriges Angebot von gerade einmal 0,73 Prozent als gutes Angebot. "Einziger positiver Punkt aus den Verhandlungen", so Jens Gröger, ver.di-Verhandlungsführer, "ist eine Verbesserung der Vergütung im Auszubildendenbereich". ver.di fordert in der aktuellen Tarifrunde neben der von der Arbeitgeberseite angebotenen Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich eine deutliche Erhöhung der Tabellenentgelte um sechs Prozent.
Im Sicherheitsgewerbe wird wieder verhandelt
Nordrhein-Westfalen | Im Tarifkonflikt im Wach- und Sicherheitsgewerbe in NRW ist ver.di einen Schritt auf die Arbeitgeber zugegangen und hat weitere Tarifverhandlungen vorgeschlagen. Voraussetzung für weitere Gespräche sei die Vorlage eines verbesserten und verhandlungsfähigen Angebotes. "Zwei Verhandlungstage dürfen nicht das Ende von konstruktiven Gesprächen zur Lösung des Konfliktes sein", erklärte ver.di-Verhandlungsführerin Andrea Becker. ver.di fordert für die 34 000 Beschäftigten der Branche in NRW Lohnerhöhungen zwischen 2,50 Euro und 2,65 Euro. Die Arbeitgeber bieten lediglich 40 Cent auf den Brutto-Stundenlohn von 8,23 Euro an.
Richtig Platz zum Toben und Spielen
Niedersachsen | Beim Ausbau von Krippenplätzen belegt Niedersachsen den vorletzten Platz im Ländervergleich. Da ist es fraglich, wie das Land den ab 2013 geltenden Rechtsanspruch für Kinder zwischen ein und drei Jahren erfüllen will. Auf einer gemeinsamen Tagung mit der Gewerkschaft haben Kita-Leitungen aus Niedersachsen formuliert, was sie brauchen, um gute Bedingungen für die Kinder zu bieten. Benötigt würden kleinere Gruppen, genügend Räume und ausreichend Platz zum Toben und Spielen, für Ruhezeiten und für therapeutische Zwecke. In den Gruppen würden mehr Fachkräfte gebraucht. Mehr Vollzeitstellen seien notwendig. Und für eine ausreichende Vertretung bei Urlaub und Krankheit müsse ebenfalls gesorgt werden. Tatsächlich sei bei Krankheit, Urlaub und Fortbildung häufig erst nach Wochen Ersatz da. "Schon nach dem heutigem Kita-Gesetz ist dies nicht zulässig", sagt ver.di-Fachbereichsleiter Martin Peter. "Eine hohe Betreuungsqualität ist nur mit guten Rahmenbedingungen und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten erreichbar."