ver.di fordert bessere Honorare für freie Journalisten

Tageszeitungen | Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat den Tarifvertrag für arbeitnehmerähnliche freie Journalist/innen fristgerecht zum 31. Juli 2013 gekündigt. Die Bedeutung der Regelungen steige bei zunehmend engerer Anbindung von immer mehr Freien in Redaktionsdiensten, sagte ver.di-Verhandlungsführer Frank Werneke. Einen Gehaltsabschluss für Angestellte werde es nur in Kombination mit einem Abschluss für die Freien geben. Die dju fordert 5,5 Prozent höhere Honorare für Freie. ver.di hatte bereits im März zum Verhandlungsauftakt für die 14.000 Tageszeitungsredakteure 5,5 Prozent mehr Gehalt gefordert. Die dju erwartet jetzt für den Sommer ein Verhandlungsergebnis.


Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen

Kurier-, Express- und Paketdienste | Unter dem Motto "Fair zugestellt statt ausgeliefert" will ver.di eine Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen der Beschäftigten bei Kurier-, Express- und Paketdiensten starten. Ziel sei es, die großen Paketdienstunternehmen dazu zu bewegen, ihre Dienstleistung künftig mit eigenen Beschäftigten zu bewältigen, sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Nur durch eigene Zustellorganisationen könne den ausbeuterischen Praktiken im Gewerbe Einhalt geboten werden. ver.di zufolge arbeiten Hermes, DPD und GLS ausschließlich und UPS zu 40 Prozent mit Subunternehmen. Bei der Deutschen Post AG gebe es einen Schutzvertrag mit ver.di, nach dem das Unternehmen maximal 990 Zustellbezirke im Paketbereich an Subunternehmen vergeben dürfe. Die Tochter DHL Express Germany arbeite jedoch ebenfalls nur mit Subunternehmen.


Mahnwache bei Nokia gegen Arbeitsplatzvernichtung

Telekommunikation | 50 Beschäftigte der Nokia Siemens Network Services (NSNS) aus mehreren Bundesländern, darunter auch aus Sachsen, haben sich in der letzten Aprilwoche an einer fünftägigen Mahnwache vor der Telekom-Zentrale in Bonn beteiligt. Sie protestierten damit gegen die Betriebsschließung und die Kündigungen. Sie machen Siemens, Nokia und die Deutsche Telekom für die Vernichtung von rund 1000 Arbeitsplätzen verantwortlich. Der Betriebsrat hat inzwischen dem Sozialplan zugestimmt, als nächstes soll über die Rückkehr der NSNS-Beschäftigten zur Telekom verhandelt werden.


DGB-Mitbestimmungspreis an Provinzial-Betriebsrat

Versicherungen | Der Betriebsrat der Provinzial Nord wird mit dem Kieler Mitbestimmungspreis des DGB 2013 ausgezeichnet. Beispielhaft sei, mit welchem Engagement die Arbeitnehmervertretung agiert und mobilisiert habe, als es um den möglichen Verkauf der Provinzial an die Allianz ging, heißt es in der Begründung. Es sei etwas Besonderes, wie das Gremium die modernen Medien, zum Beispiel Facebook, einsetze, um die Öffentlichkeit wachzurütteln. Die vom Betriebsrat initiierte "Gegen-den-Verkauf-der-Provinzial"-Gruppe in Facebook hatte in kurzer Zeit 20.000 Anhänger. Für den Erhalt und die Sicherheit der Arbeitsplätze im Unternehmen konnte der Betriebsrat gemeinsam mit ver.di Unterstützung aus Politik und Gesellschaft organisieren.


Erfolgreicher Tarifabschluss im Krankenhaus Jerichow

AWO | Nach einem ganztägigen Warnstreik am AWO-Fachkrankenhaus Jerichow (Sachsen-Anhalt) konnte ver.di mit der AWO-Krankenhausbetriebsgesellschaft einen Tarifvertrag abschließen, der das Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst erreicht, Unterschiede zwischen den AWO-Häusern beseitigt und eine Laufzeit bis zum 30. September. 2014 hat. Damit ist für Jerichow eine fast zehnjährige Stagnation beendet.

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