Am 3. Mai 2013 wurde zum Gedenken an die Zwangsarbeiter/innen in Othmarschen das Denkmal an der ehemaligen Marzipanfabrik eingeweiht, wo auch die Hamburger Morgenpost ihren Sitz hat. Eine Informationstafel erinnert jetzt an die Ausbeutung und das Leid unter der Nazi-Herrschaft sowie an die Geschichte des Industriestandortes. "Es war längst überfällig, der Zwangsarbeiter zu gedenken", so der Staatsrat der Kulturbehörde, Nikolaus Hill, bei der Einweihung.

Die Initiative zum Gedenken an die Zwangsarbeiter/innen während des Naziregimes in Deutschland ist auf die Betriebsräte der Hamburger Morgenpost, von SAM Elektronics und Libri, die ver.di-Betriebsgruppe Libri, den Fußballverein Altona 93, die Elbe Werkstätten GmbH und die Evangelische Tabita-Kirchengemeinde zurückzuführen. Sie hatten sich mit einem Aufruf an die Anwohner und Eigentümer der Grundstücke Friesenweg 4/Griegstraße 75, an die Stadt Hamburg und an Vertreter/innen der Parteien gewandt, das Anliegen politisch und finanziell zu unterstützen.

Mehr als 1000 Menschen mussten in der Zeit von 1941 bis 1945 rund um die Griegstraße (ehemals Brahmsstraße) unter unmenschlichen Bedingungen arbeiten. Nichts erinnerte bisher an jene Männer, Frauen und Kinder, die hier für die Wollgarnfabrik Tittel + Krüger, die Sternwoll-Spinnerei und die Marzipan- und Marmeladenfabrik L. C. Oetker schufteten - jene Firmen, die damals auf dem Gelände ihren Sitz hatten.

Holger Artus, Betriebsratsvorsitzender bei der Hamburger Morgenpost: "Ob Gewerkschafter, Betriebsrat, Beschäftigte oder Bürger - die Vergangenheit darf uns nicht egal sein. Umso wichtiger ist es, mit dem Denkmal etwas zu schaffen, das uns dauerhaft an unsere gesellschaftliche Verantwortung für die Gegenwart und Zukunft erinnert."

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