Karstadt | In die Tarifverhandlungen mit Karstadt ist Bewegung gekommen. "Wenn beide Seiten sich weiterhin bemühen, ist ein Abschluss möglich." So bewertet Heiner Schilling, ver.di-Fachbereichsleiter Handel in Niedersachsen-Bremen, die letzte Verhandlungsrunde mit der Karstadt-Geschäftsführung. ver.di hatte im Vorfeld bundesweit die Beschäftigten von Karstadt zu Aktionen aufgerufen. 350 Beschäftigte aus allen acht Karstadt-Häusern in Hannover, Braunschweig, Göttingen, Lüneburg, Celle, Goslar, Bremen und Bremerhaven waren in einen ganztägigen Streik getreten oder hatten sich an Demonstrationen beteiligt. Solidarisiert hatten sich in Hannover während der laufenden Tarifrunde des Einzelhandels auch 150 Kolleg/innen der drei H&M-Filialen und des Kaufhofs. Schilling erinnerte daran, dass die Mitarbeiter in den vergangenen Jahren durch Verzicht auf Weihnachts- und Urlaubsgeld mehr als 650 Millionen Euro zur Rettung des Unternehmens beigetragen haben, während die Karstadt-Eigentümer so gut wie nichts in das Unternehmen investiert hätten. Sie setzten weiter auf Tarifflucht. Die Menschen bräuchten endlich Klarheit, dass Karstadt nicht nur als Markenname, sondern auch als zuverlässiger Arbeitgeber erhalten bleibe.


Beschäftigte gegen Billigtarifvertrag

DZ-BANK | Warnstreik auch bei der DZ-BANK: Rund 100 Beschäftigte in Hannover haben im November die Arbeit niedergelegt. Grund ist die Weigerung des Vorstands, mit ver.di Verhandlungen über einen Haustarifvertrag aufzunehmen. Der Arbeitgeberverband der Volks- und Raiffeisenbanken (AVR), dem auch die DZ-BANK angehört, hat alle Tarifverträge mit ver.di gekündigt, weil ver.di Verschlechterungen ablehnt. Der AVR hat daher mit den sogenannten Christlichen Gewerkschaften, die in der DZ-BANK nicht vertreten sind, einen Tarifvertrag organisiert. "Volksbanker sind keine Banker zweiter Klasse", sagt der zuständige ver.di-Sekretär Jörg Reinbrecht. "Wir wollen lediglich die Anerkennung der in den Banken üblichen Tarifverträge auch in der DZ-BANK." Durch den neuen Billigtarif kann es für die 160.000 Beschäftigten zu Gehaltseinbußen von 300 bis 500 Euro brutto kommen.


Neuer Abschluss

Geld- und Werttransportbranche | Erfolg für ver.di: Nach Warnstreiks auch in Bremen und Niedersachsen, an denen 250 Beschäftigte der Unternehmen Unicorn, TS Rastede, Prosegur und Kötter teilgenommen hatten, konnte ein neuer (Mantel)-Tarifvertrag für die bundesweit 11.000 Beschäftigten abgeschlossen werden. Die Löhne steigen in drei Stufen - um fünf Prozent ab 2014, um vier Prozent ab 2015 und 2,9 Prozent ab 2016. Hinzu kommt der Erhalt der Jahressonderzahlung und der Urlaubsregelung. "Wir haben das Maximum herausgeholt und sind mit dem Abschluss zufrieden", so ver.di-Fachbereichsleiterin Ute Gottschaar.


Vor dem Kongress

Erste Termine | Organisationswahlen finden alle vier Jahre im Vorfeld des ver.di-Bundeskongresses statt. Bei den Konferenzen zu den Wahlen werden auch die ersten Anträge gestellt, die die ver.di-Politik in den kommenden Jahren thematisch bestimmen. Die 4. ordentliche ver.di-Landesbezirkskonferenz Niedersachsen-Bremen findet am 6./7. März 2015 im Congress Centrum in Bremen statt. Viele weitere Termine finden sich auf der Seite 16.