Ausgabe 06/2014
Online mit der Knuddeltruppe
Online mit der Knuddel-Truppe
Christa (64) Altenpflegerin i.R.: Also ich bin auf Facebook und ein Wahnsinnsfan von unserer Andrea Berg, da bin ich in der Community registriert. Wir haben eine eigene Gruppe, die Knuddel-Truppe, und da bin ich superglücklich, weil die Andrea, die ist für uns die Größte, die Beste, die Bodenständigste. Ach, die ist voller Liebe und Herzlichkeit.
Jürgen Niedhöfer (66), Bankkaufmann i.R.: Vor allen Dingen die jungen Leute gehen ja doch mehr mit der Technik um. Wir Älteren vielleicht nicht ganz so sehr, die Jungen werden ja auch groß damit, nicht? Unsereinem fällt das ein bisschen schwer, ist ja dann auch ‘ne Umstellung. Man hat sich einiges beigebracht im Laufe der Jahre, aber am Anfang war das nicht ganz einfach.
Volkmar Däberitz (77), Kulturdezernent i.R.: Ob ich das Internet nutze? Warum sollte ich das nicht nutzen? Frage: Was haben wir? 2014? Da fragen Sie mich das? In Berlin? Das ist aber merkwürdig. Ich nutze nur den PC, das andere, ein Smartphone oder Tablet, kommt vielleicht noch. Da ist erstmal Verständigung mit anderen Menschen - und Recherchen auf allerlei Gebieten. Da brauche ich keine Nachschlagewerke mehr. Und wenn ich wissen will, was abends in Berlin los ist, sagt mir das der PC auch. Ob ich was verbessern würde? Nein, nein, das überlasse ich den Freaks.
Joachim Hartwig, 70, Oberbauleiter i.R.: Computer und Internet? Nö. Warum? Muss ich das? Brauch ich das? Es reicht doch. Man kommt doch durch den Tag, die Woche, man kommt durch den Monat. Ich bin ja bis jetzt auch durch die Welt gekommen. Rund um den Erdball.
Rita Ruhm, 72, Außenhändlerin i.R.: In dem Umfang, in dem ich das Internet nutze, habe ich eigentlich keine Probleme, ich bin ganz zufrieden damit. Ich brauche es vor allen Dingen für Informationen über Berlin, über Veranstaltungen. Aber auch, wenn ich irgendwohin fahre, über die Reiseverbindungen. Ganz ohne Internet wäre es schon sehr mühselig. Dann müsste ich aus dem Haus gehen, irgendwo nachschlagen; es gibt ja auch medizinische Probleme manchmal, das kann man im Internet eigentlich sehr schön finden. Ich spiele natürlich auch am Computer, aber sonst eigentlich nicht viel mehr. Also nicht für Filme oder nicht für Informationen aus Politik und Wirtschaft. Da nehm' ich lieber die Zeitung oder das Fernsehen.
Klaus Kürschner, 70, Buchdrucker i.R.: Ich nutze das Internet, so oft ich es brauche, aber nicht allzuoft. Was ich dann da mache? Na, einen guten Eindruck. Ansonsten beschäftige ich mich mit meinem Hobby. Ich bin Historiker von Beruf und hab da zu wühlen, zu googlen und dergleichen. Sicher, da gibt's hundert Sachen, die man verbessern könnte, aber das kann ich jetzt nicht alles aufzählen, auf die Frage bin ich mental nicht vorbereitet.
Joachim Goldmann, 77, Dipl.-Ing. i.R.: Ich habe alles, sowohl Smartphone als auch Tablet als auch Computer. Ich brauche ständig Informationen. Das geht los bei Kinoveranstaltungen oder Theater oder auch Börse und Fahrplänen. Ist ja doch bequem. Es würde sicher auch ohne gehen. Ging es ja früher auch. Aber es ist angenehmer so. Wenn man etwas wissen will, geht man ins Internet, sei es eine Bedienungsanleitung oder eine Auskunft, die man braucht. Das kann man sich alles beschaffen. In Berlin ist das ja auch besser möglich als auf'm Lande. Also ich hab einen schönen Anschluss mit Lichtleiterkabel, Glasfaserkabel, sodass das funktioniert.
Gerhard W., 69, Telekom-Mitarbeiter i.R.: Ja, ja, ich benutze alles. Ständig und stetig nun gerade nicht, aber zu Hause und unterwegs, ob BVG oder was. Da weiß man dann gleich, was los ist - und ob die U-Bahn mal streikt. Vielleicht auch mal ein Flugzeug. Ob das alles so klappt. Solche Dinge sind interessant. Facebook und Twitter, das ist nicht so meine Welt. Also ich will jetzt nicht so auf den Putz kloppen, ich bin der Meinung, eigentlich geht es heute ohne Internet nicht mehr. Mit einem ordinären Laptop mit Drucker hat man, was man braucht, da braucht man eigentlich kein Fernsehen ... Jut, Inforadio in der Stadt vielleicht. Sie sind von MTV? Nee? ver.di, ach so, von der Gewerkschaft. Ja macht ja nichts. Ich war mal bei der Postgewerkschaft. Wer mich sieht: "Hallo!"
Dagmar Zipprich, 87, Redakteurin i.R.: Ich habe weder ein Smartphone noch einen Computer. Es gibt genug andere Möglichkeiten, sich zu informieren. Also ich brauch's nicht. Wird auch nicht mehr angeschafft. In dem Alter!