In einer Mitgliederbefragung will ver.di den Schlichterspruch für den Sozial- und Erziehungsdienst beurteilen lassen. Das wurde während einer Streikversammlung Ende Juni in Frankfurt beschlossen. Die 35 hessischen Delegierten hatten dort die Annahme der Empfehlung mehrheitlich abgelehnt. Insgesamt überwog die Ablehnung knapp, es gibt noch Diskussionsbedarf.

Ralf Fröhlich, ver.di-Vertrauensmann in einer Kita, hatte aus einer Mitgliederversammlung im Bezirk Frankfurt und Region das klare Mandat, gegen den Schlichtervorschlag zu stimmen. Denn der spiegele keine Aufwertung der sozialen und erzieherischen Berufe wider. Nun soll in einer "aufsuchenden Mitgliederbefragung" ein umfassendes Meinungsbild erstellt werden. Zu klären wird aber auch sein, wie es mit der Bereitschaft zu weiteren Arbeitskampmaßnahmen aussieht.

Fröhlichs Kollegin Marianne Hübinger sagt: "Ich persönlich finde den Schlichterspruch inakzeptabel. Wir sind in die Tarifrunde gegangen, um eine Aufwertung für alle Berufe im Sozial- und Erziehungsdienst zu erreichen." Das habe man schon 2009 gewollt. "Deshalb haben wir uns auf diese Tarifauseinandersetzung sehr lange vorbereitet. Eigentlich haben wir 2009 gar nicht aufgehört", so Hübinger.