ERZIEHUNG - Vor dem zweiten Runden Tisch Mitte September in Wiesbaden hat ver.di den hessischen Sozialminister Stefan Grüttner, CDU, aufgefordert, verbindliche Verbesserungen der Qualität in hessischen Kindertagesstätten zuzusagen. Wissenschaftliche Studien wie die der Bertelsmann-Stiftung bescheinigen, dass Hessen mit durchschnittlich 3,8 betreuten Krippenkindern und 9,8 Kindergartenkindern das Schlusslicht der westdeutschen Bundesländer ist, was das Verhältnis Fachkraft und Zahl der Kinder betrifft. Real sei die Situation in den Einrichtungen zudem noch deutlich schlechter, da die Zeit für mittelbare pädagogische Tätigkeiten wie zum Beispiel für Dokumentation, Elterngespräche und die Anleitung von Berufspraktikanten/innen sowie Ausfallzeiten bei Krankheit, Urlaub und notwendige Fortbildungen von der realen Betreuungszeit, die pro Kind zur Verfügung steht, abgezogen werden müssen. Auf eine verbindliche Zusage des Sozialministers warten die Beschäftigten der Kindertagesstätten noch immer.


STI: Unnachgiebige Geschäftsleitung

PAPIERVERARBEITUNG - Die Verhandlungen über einen Interessenausgleich bei dem papierverarbeitenden Unternehmen STI Grebenhain (Vogelsberg), mit dem Kündigungen verhindert werden sollten, sind Mitte August an der unnachgiebigen Haltung der Geschäftsführung gescheitert. STI will rund 80 Beschäftigten aus der sogenannten Display-Endfertigung und der Druckerei kündigen. Über die Höhe von Abfindungen und weitere Komponenten eines Sozialplanes sollte noch im September verhandelt werden. Der Betriebsrat war in den vorherigen Verhandlungen zu sehr weitgehenden Zugeständnissen bereit gewesen und hatte mit Zustimmung von ver.di angeboten, in den drei Jahren 2015, 2016 und 2017 die Jahressonderzahlung für alle 400 Beschäftigten um durchschnittlich 60 Prozent zu reduzieren und zudem unbezahlte Mehrarbeit zu vereinbaren. Im Gegenzug sollten bis Ende 2018 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden. Die Geschäftsleitung lehnte das als unzureichend ab.


Flughafen ohne Zeitungen

ZEITSCHRIFTENHANDEL - Beschäftigte der Firma LS travel retail Deutschland GmbH am Frankfurter Flughafen sind Mitte August erneut in einen eintägigen Warnstreik für höhere Löhne getreten. Dazu hatte sie die Gewerkschaft ver.di aufgerufen. Bei der Firma sind mehr als 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. LS travel retail unterhält am Frankfurter Flughafen mehr als 30 Zeitungs- und Zeitschriftenläden. Das derzeitige Einstiegsgehalt beträgt für eine Beschäftigung in Vollzeit 1.500 Euro. Damit liegt die Bezahlung bei einer Wochenarbeitszeit von 37,5 Stunden nur knapp über dem Mindestlohn. Der Stundenlohn beträgt brutto 9,20 Euro. Ein Leben in der Rhein-Main-Region ist damit nur schwer zu finanzieren.


Fachbereich Verkehr mit neuer Spitze

PERSONALIE - Der Fachbereich Verkehr des ver.di-Landesbezirks Hessen wird künftig von Ronald Laubrock geleitet. Der 55-Jährige wechselte Anfang August vom ver.di-Landesbezirk Nordrhein-Westfalen nach Frankfurt. Er löst Gerold Schaub ab, der den Fachbereich seit der ver.di-Gründung im Jahr 2001 geleitet hat.

Der Fachbereich Verkehr umfasst die Bereiche Luftverkehr, Straßenpersonenverkehr, Schienenverkehr, Häfen und Schifffahrt. In Hessen ist der Fachbereich durch den Frankfurter Flughafen und den Rhein-Main-Verkehrsverbund traditionell ein mitgliederstarker Bereich.