Ausgabe 06/2015
Tanzt ein Kongress?
Das Stück ist gespielt, die Schlacht geschlagen, der Bau vollendet. Welches Bild man auch bemüht, um den Ausgang eines ver.di-Bundeskongresses oder seiner Vorkonferenzen für Bezirke und Landesbezirke, Fachbereiche und Gruppen zu beschreiben: Am Ende sind die Akteurinnen und Akteure stets fertig, eben am Ende - mit ihrem Werk und bisweilen auch mit ihren Kräften: Sie haben getagt und gewählt, debattiert und entschieden. Aber vor allem: Sie sind sich begegnet! Gleichgesinnte haben Erinnerungen geteilt, Erfahrungen ausgetauscht und Zukunftspläne geschmiedet, haben alte Freundschaften gefestigt und neue Allianzen vereinbart - und sich zwischendurch ganz gut unterhalten. Und dafür muss immer auch Zeit sein! Ein Kongress nur mit Vorstandswahlen und Antragsberatung bliebe uninspiriert. Besser, es wird zum Schluss getanzt auf der Bühne - wie beim Kongress 2007 zu Bruce Springsteens Hymne Glory Days. Wer immer eine Tagung plant, möge dies im Sinn behalten!