Sie begehren auf, weil ihre Renten nicht zum Leben reichen und ihre Kinder sie deshalb teils unterstützen müssen. Mit ihrem "Seniorenaufstand" tragen Rentnerinnen und Rentner aus den Gewerkschaften ihren Protest auf die Straße. Es geht ihnen vor allem auch darum, dass es der Jugend von heute morgen besser geht Karl-Heinz Peters

"Wir versuchen, in unserer Gewerkschaft auch junge Leute ins Boot zu bekommen, die begreifen müssen, dass es auch um sie geht. Es geht nicht mehr um unsere Rente, um meine Rente, sondern es geht um die Rente unserer Kinder und unserer Enkelkinder. Es geht um die Zukunft aller Menschen, die arbeiten."


Hans-Jürgen Scheibe

"Nachdem das Rentensystem uns so deutlich vor Augen geführt wurde, wie es sich verändert, und wie wir das auch in der Stadt und bei den Bürgern sehen, haben wir selber einen Schreck gekriegt, wie weit diese Ver-änderung bereits fortgeschritten ist. Da haben wir einfach gesagt: Wenn einer noch etwas dagegen tun kann, dann sind wir es, die Senioren, weil wir uns schon betroffen fühlen. Aber dass gerade für die nachfolgenden Generationen das Problem größer wird. Und wir haben selber Kinder, und da müssen wir Druck machen.

Wir sagen ja: ,Wer Rentner quält, wird nicht gewählt.‘ - Sehr provokant. Aber wir sind mittlerweile der Meinung, dass es die Gesellschaft schlechthin betrifft und dass es die nachfolgenden Generationen betrifft. Wir sind jetzt dabei, die uns nachfolgende Generation darüber zu informieren, was auf sie zukommt. Ob es eine Revolution wird, wage ich zu bezweifeln, aber wir haben inzwischen schon allerhand Öffentlichkeit bewirkt und hoffen, dass sich das verbreitet, sodass man auch wirklich sagen kann: Das ist ein politisch wichtiges Thema."


Heidrun Bornau

"Worum es uns geht? Aufklären der jungen Leute, dass sie mehr für ihre Rente tun. Dass sie jetzt was tun, wo sie noch arbeiten, und mal aufstehen, um gegen die jetzige Rente, gegen das Rentenniveau anzugehen. Und nicht mehr alles so hinnehmen.

Es macht wütend, weil wir schon so angefangen haben, wir haben jeden Pfennig umgedreht, um unsere Familie groß zu kriegen. Und jetzt im Alter ist das wieder genau das Gleiche - nun müssen wir wieder auf den Pfennig gucken, damit wir über die Runden kommen. Unsere Kinder unterstützen uns zwar, aber das kann man auch von denen nicht verlangen, die haben ja auch eine eigene Familie."


Uschi Buchta

"Ich gehe für die zukünftigen Generationen auf die Straße, die in Rente gehen. Für die wird es ja immer schwieriger, ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Dafür muss man sich stark machen, auch wenn man schon Rentner ist."