Chancen durch Tausch

E.ON/RWE - Chancen für Investitionen in Wachstum und Arbeitsplätze der Zukunft, das erwartet ver.di durch die E.ON-RWE-Transaktion, die im März bekannt wurde und einen Tausch von Geschäftsfeldern bedeutet. Mit dem Tausch wird E.ON zu einem der führenden Anbieter im Netz- und Vertriebsbereich, während RWE als Energieversorger bei erneuerbaren Energien und Windenergie aufsteigt. ver.di und die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie erwarten von den Unternehmen einen Verzicht auf betriebsbedingte Kündigungen sowie das Fortgelten der Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen.


Auch vor dem LAG verloren

HUK-Coburg - Der Versicherungskonzern HUK-Coburg hat auch in der zweiten Instanz des Rechtsstreits um die Entlassung von vier langjährig Beschäftigten seiner Hamburger Niederlassung wegen krankheitsbedingter Fehlzeiten eine Niederlage kassiert. Das Landesarbeitsgericht (LAG) wies Anfang April die Berufung des Unternehmens gegen ein Urteil des Arbeitsgerichts zurück, das 2017 auch drei weiteren Kündigungsschutzklagen stattgegeben hatte (siehe auch: "Alles unter strenger Kontrolle", ver.di PUBLIK Nr. 1 / 2018). Wie bereits die erste Instanz, begründete auch das LAG, der Arbeitgeber habe die nach erhöhten Fehlzeiten vereinbarten Aktivitäten des betrieblichen Eingliederungsmanagements nicht zu Ende geführt und vorschnell gekündigt. Eine Revision zum Bundesarbeitsgericht ließ das LAG nicht zu (Aktenzeichen: 7 Sa 115 / 17. Gut zwei Dutzend Kolleg/innen forderten bei einer kleinen Kundgebung vor dem Gerichtsgebäude ein Ende des repressiven Drucks auf die HUK-Beschäftigten. Am 16. Mai will das LAG über die nächste Berufungsklage verhandeln. hem


67,97 Prozent für das Tarifangebot

Deutsche Post AG - Die Tarifkommission der ver.di hat das von der Deutschen Post AG im Februar vorgelegte Tarifangebot angenommen. Der Entscheidung war eine Mitgliederbefragung in den Betrieben der Deutschen Post AG vorausgegangen, an der sich in der Zeit vom 12. März bis 6. April insgesamt 50.647 ver.di-Mitglieder beteiligt haben. 67,97 Prozent davon haben für die Annahme des Tarifangebotes gestimmt. "Uns freut das deutliche Votum der ver.di-Mitglieder für die Annahme des Angebotes. Zugleich zeigt das Abstimmungsergebnis aber auch, dass nicht alle zufrieden damit sind, und das respektieren wir auch", sagte die stellvertretende ver.di-Vorsitzende Andrea Kocsis. Über das nun angenommene Tarifangebot berichtete ver.di PUBLIK in Ausgabe 2 / 2018. Der Abschluss bedeutet unter anderem mehr Einkommen in zwei Stufen, 3,0 und 2,1 ⁠Prozent, aber auch die Wahlmöglichkeit, stattdessen mehr Freizeit zur Entlastung zu bekommen.


Ein moderner Tarifvertrag muss her

DRK - Für die Beschäftigten beim Deutschen Roten Kreuz haben im März die Tarifverhandlungen begonnen. Die Gewerkschaft ver.di fordert 7,5 Prozent mehr Geld, mindestens 200 Euro und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro im Monat. Bei den Verhandlungen geht es auch darum, die Attraktivität des DRK als Arbeitgeber zu steigern. Das könnte mit einem modernen Tarifvertrag gelingen, der beispielsweise neue Möglichkeiten zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf, zu alternsgerechtem Arbeiten und zum Gesundheitsschutz enthält. Zudem will ver.di, dass die unbezahlten Arbeitszeiten im Rettungsdienst abgeschafft werden. Beim DRK arbeiten insgesamt rund 150.000 Menschen. Für etwa 50.000 Beschäftigte gelten die zwischen ver.di und der Bundestarifgemeinschaft DRK tariflich vereinbarten Arbeits- und Entgeltbedingungen.