Kunden, Patienten, Bürger und Beschäftigte in das Innovationsgeschehen einzubeziehen, wird für Betriebe und Behörden immer wichtiger. Dem steht jedoch eine gestiegene Arbeitsbelastung der Beschäftigten entgegen. Zeitdruck ist das Innovationshemmnis Nummer eins. Das sind die zentralen Ergebnisse des ver.di-Innovationsbarometers 2017. Dieses Barometer erscheint alle zwei Jahre. Es basiert auf Umfragen unter ver.di-Arbeitnehmervertreter/innen in Aufsichtsräten, Betriebs- und Personalräten.

"Die Eindämmung von Arbeitsstress ist die zentrale Herausforderung für ein erfolgreiches Innovationsgeschehen", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Lothar Schröder angesichts der Ergebnisse. Ein offenes Innovationsklima und Gute Arbeit gehörten zusammen. Innovation müsse sich dem sozialen Fortschritt verpflichten.

Die Beschäftigten im Dienstleistungssektor werden jedoch wenig ermutigt, sich in Innovationsprozesse einzubringen. So meinen lediglich 30 Prozent der befragten Arbeitnehmervertreter/innen, dass das mittlere Management Beschäftigte ermutige, sich daran zu beteiligen. Etwas höher liegt dieser Anteil bei den Unternehmensleitungen mit 37 Prozent, die offenbar die Beteiligung der Beschäftigten eher fördern möchten.

Das größte Hemmnis von Innovationsprozessen, die zu hohe Arbeitsintensität, werde durch den für Innovationen notwendigen zusätzlichen Austausch mit Kunden, Beratern und Zulieferern noch weiter verstärkt, erläutert Nadine Müller vom ver.di-Bereich Innovation und Gute Arbeit. Beispielsweise finden 90 Prozent der Befragten, dass die verstärkte Interaktion mit Kunden zu einer Zunahme der Arbeitsintensität für die Beschäftigten führt. Hier bestehe die zentrale Herausforderung darin, die Arbeit so zu gestalten, dass sie nicht noch intensiver wird, sagt Müller.gg

Das Innovationsbarometer gibt es unter: www.innovation-gute-arbeit.verdi.de/innovation/innovationsbarometer