Frankfurter Rundschau, 14. Okt. 2015

Anders als der mitunter bärbeißige, stets konfliktbereite Bsirske ist Werneke der Öffentlichkeit bisher kaum bekannt. Das mag zum einen an seinen wenig publikumswirksamen Zuständigkeiten liegen [...] Zum anderen dürfte die eher zurückhaltende Art des gebürtigen Bielefelders [...] seinen geringen Bekanntheitsgrad begründen. Für Werneke sprechen seine guten Kontakte in Politik und Wirtschaft sowie langjährige Erfahrungen in Tarifverhandlungen und als Bsirskes Stellvertreter. Er kennt die Gewerkschaft gut und das ist wichtig, denn die Mitglieder kommen aus vielen verschiedenen Berufszweigen und Branchen und ziehen beileibe nicht immer an einem Strang.


Feuerwehrjubiläum

Vor 110 Jahren wurde der „Verband Deutscher Berufsfeuerwehrmänner“ (VDB) gegründet. Er ist einer der frühen Vorläufer von ver.di. Der Impuls dazu ging von Dortmund aus. Dort wurde am 5. Juli 1908 der Entwurf einer Verbandssatzung für einen reichsweiten Zusammenschluss der Berufsfeuerwehrleute an verschiedene Wehren im ganzen Reich verschickt. Federführend hierbei war Oberfeuerwehrmann Max Laaser, der seit 1904 Feuerwehrbeamter der Stadt Dortmund war. Pünktlich zu diesem Jubiläum ist nun der oberste Feuerwehrmann in Dortmund, Feuerwehrdirektor Dirk Aschenbrenner (Mitte), in ver.di eingetreten. Links: Martin Steinmetz von ver.di, rechts: Frank Mülle, Personalrat Stadt Dortmund, Abt. Feuerwehr.


Vorschlag für neuen Vorsitz

Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske wird beim nächsten ver.di-Bundeskongress im September 2019 wie angekündigt nicht mehr für den Vorsitz kandidieren. Daher hat der ver.di-Gewerkschaftsrat eine Findungskommission eingesetzt, die einen Personalvorschlag für den Vorsitz und die beiden Stellvertreter erarbeiten sollte. Die Kommission schlägt den derzeitigen stellvertretenden ver.di-Vorsitzenden Frank Werneke, Leiter des Fachbereichs Medien, Kunst und Industrie, als Kandidaten für den Vorsitz vor. Als Stellvertreter/innen schlägt sie ver.di-Vize Andrea Kocsis, Leiterin des Fachbereichs Postdienste, Speditionen und Logistik, sowie Christine Behle, Leiterin des Fachbereichs Verkehr, vor. Der Gewerkschaftsrat stimmt über den Kandidatenvorschlag in seiner nächsten Sitzung ab, und die Delegierten des ver.di-Bundeskongresses wählen dann auf dem nächsten ver.di-Bundeskongress den neuen Vorstand. Keine der von der Kommission angesprochenen Frauen hat den Vorsitz angestrebt, allerdings Interesse an den Stellvertretungen gezeigt.


Gratulation

Mit einem Empfang zu seinem 80. Geburtstag hat ver.di am 13. September 2018 Detlef Hensche geehrt, der bis zur ver.di-Gründung 2001 Vorsitzender der Industriegewerkschaft Medien – Druck und Papier, Publizistik und Kunst war und damit zu den treibenden Kräften auf dem Weg zur neuen Dienstleistungsgewerkschaft gehörte. Von 1971 bis 1975 hatte Hensche die Abteilung Gesellschaftspolitik beim DGB-Bundesvorstand geleitet, bevor er in den Geschäftsführenden Hauptvorstand der IG Druck und Papier berufen wurde. 1983 folgte die Wahl zum stellvertretenden Gewerkschaftsvorsitzenden, 1989 die zum IG-Medien-Vize. 1992 wurde er Vorsitzender der IG Medien. Eng mit seinem Namen verbunden bleibt unter anderem der 13-wöchige Arbeitskampf 1984 in der Druckindustrie um den Einstieg in die Verkürzung der Wochenarbeitszeit auf 35 Stunden.