Ausgabe 01/2019
Kurznachrichten
Amtsenthebung ist vom Tisch
Union Busting – Seit Jahren hat der Spielzeugwarenkonzern Toys R US, heute Smyths Toys, versucht, die Betriebsratsvorsitzende seiner Würselener Filiale loszuwerden (ver.di publik 5/2018 berichtete). Jetzt hat der Arbeitgeber nun doch das Amtsenthebungsverfahren gegen Mona E. zurückgezogen. Nach mehreren Abmahnungen ging es zum Schluss hauptsächlich nur noch um den Vorwurf, Mona E. habe ihre Tätigkeiten als freigestellte Betriebsrätin nicht sorgfältig genug dokumentiert. Das unterstellte aber ausgerechnet ein Konzern, bei dem sich Berichte über die Zermürbung und Behinderung von Gewerkschafts- und Betriebsratsarbeit weltweit häufen. Der späten Einsicht des Spielzeugkonzerns gingen im Dezember öffentliche Proteste in vielen Filialen bundesweit voraus. Die Solidarität hat sich ausgezahlt. Auch vorenthaltener Lohn wurde inzwischen nachgezahlt.
Zehn Jahre Altersteilzeit
Deutsche Post AG – Der Anspruch der Beschäftigten der Deutschen Post AG auf Altersteilzeit wird von bisher sechs auf künftig zehn Jahre ausgeweitet. In Zukunft kann ab dem vollendeten 55. Lebensjahr Altersteilzeit genommen werden. Damit haben ver.di und die Deutsche Post AG den bereits im Jahr 2011 geschlossenen Demografie-Tarifvertrag nochmals verbessert. Die tariflichen Verbesserungen treten zum 1. März 2019 in Kraft. Der Tarifvertrag umfasst auch ein Zeitwertkonto, in das die Beschäftigten Entgeltbestandteile einbringen und später als Freizeit einlösen können. Die Deutsche Post AG hat derzeit über 160.000 Beschäftigte, rund 130.000 davon sind Tarifbeschäftigte. Etwa 26.000 von ihnen haben inzwischen ein Zeitwertkonto und 4.200 befinden sich momentan in der bisherigen noch sechsjährigen Altersteilzeit.
Sana-Kliniken verhandeln ab März
Gesundheitswesen I – ver.di fordert in der Tarifrunde um den Konzerntarifvertrag der Sana-Kliniken für die 28.000 Beschäftigten eine deutliche Anhebung der Entgelttabelle und der Zulagen: 7 Prozent, mindestens 200 Euro, Laufzeit 12 Monate. Zudem die Angleichung der Arbeitszeit in den neuen Bundesländern auf das Niveau im Westen und somit die Kürzung auf 38,5 Stunden. Die Ausbildungsentgelte sollen auf das Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) angehoben werden. Verhandelt wird ab dem 19. März 2019.
Mehr Entgelt für alle bei Helios gefordert
Gesundheitswesen II – Bei den Tarifverhandlungen mit den Helios-Kliniken hat ver.di einen separaten Teilvertrag für die Pflegebeschäftigten abgelehnt. Das sei der falsche Weg, weil die Berufsgruppen teamorientiert arbeiten. ver.di fordert 8 Prozent mehr Entgelt für alle und zusätzlich 300 Euro mehr pro Monat für die Pflegebeschäftigten, zudem eine Erhöhung der Auszubildendenvergütung um 100 Euro pro Monat. Die betrieblich-schulischen Auszubildenden sollen in den Geltungsbereich des TV Helios-Azubi einbezogen werden. Auch soll auf Grundlage des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst besser eingruppiert werden.
Kompromiss bei Paracelsus
Gesundheitswesen III – Einen Tarifkompromiss konnte ver.di bei Paracelsus erreichen. Dabei spielte auch die wirtschaftliche Situation des Konzerns nur fünf Monate nach Beendigung der Insolvenz eine Rolle. Das Entgelt steigt im laufenden Jahr in zwei Stufen um insgesamt 4 Prozent. Für die Pflegekräfte liegt die Steigerung durch eine Zulagenerhöhung von 30 Euro bei 5 Prozent. Laufzeit 12 Monate. Für ver.di-Mitglieder gibt es eine Vorteilsregelung von 3 Tagen Sonderurlaub 2019.