Tarifrunde beim Roten Kreuz

DRK – Für die 50.000 Beschäftigten des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) haben im Oktober die Tarifverhandlungen begonnen. ver.di fordert für die Tarifbeschäftigten beim DRK eine Tarifsteigerung von 5,5 Prozent, mindestens aber 150 Euro für 12 Monate. Auch die Ausbildungsvergütungen sollen um 150 Euro monatlich steigen. Beim Deutschen Roten Kreuz arbeiten insgesamt rund 150.000 Menschen. Nur ein Drittel ist über die Bundestarifgemeinschaft DRK tarifgebunden. Eine zusätzliche Aufwertung fordert ver.di für die Notfallsanitäter*innen sowie die Alten- und Krankenpfleger*innen. Je nach Beschäftigungszeit sollen Notfallsanitäter*innen zwischen 70 Euro und 750 Euro monatlich mehr erhalten. Für examinierte Kräfte in der Alten- und Krankenpflege fordert ver.di eine zusätzliche Aufwertung über eine monatliche Pflegezulage von 300 Euro. Neu in den Tarifvertrag aufgenommen werden soll eine Gefahrenzulage von 35 Prozent bei Arbeiten mit infektiösen Patient*innen. Die DRK-Beschäftigten arbeiten unter anderem in den Bereichen Senioren, Kinder, Jugend und Familie und in der Notfallrettung.

Personennahverkehr ausbauen

Umwelt – Ein breites Umweltbündnis, zu dem auch ver.di gehört, hat anlässlich der Landesverkehrsministerkonferenz im Oktober von der Bundesregierung die Einberufung eines Gipfeltreffens für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV-Gipfel) gefordert. Bündnismitglieder sind neben ver.di, Fridays for Future, BUND, BUNDjugend, Attac Deutschland, die Naturfreunde Deutschlands, der ökologische Verkehrsclub VCD, die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) und Changing Cities. Das Umweltbündnis tritt für eine konsequente Verkehrswende ein, mit der Klimaschutz und saubere Luft, weniger Lärm, weniger Staus, mehr Sicherheit im Straßenverkehr und Lebensqualität erreicht werden sollen. Menschen sollen nachhaltig, bezahlbar, schnell und komfortabel mobil sein können, sei es in der Stadt oder auf dem Land, sei es mit Bus und Bahn, mit dem Fahrrad oder zu Fuß. Das Bündnis fordert dazu ein langfristiges Konjunktur- und Investitionspaket, das die Bedürfnisse der Menschen und nicht den Autoverkehr in den Mittelpunkt stellt. Der ÖPNV müsse ausgebaut und modernisiert werden, mehr Personal eingestellt und die Qualität der Arbeitsplätze verbessert werden. Das Positionspapier zum Runterladen gibt es unter:

oepnvbrauchtzukunft.de/2020/09/02/ breites-buendnis/#more-2786

Betriebsräte im Visier

Befragung + Studie – In der Regel arbeiten Betriebsräte und Manager hierzulande konstruktiv zusammen: Laut einer aktuellen Betriebsrätebefragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung (HBS) bewerten knapp 60 Prozent der Beschäftigtenvertreter*innen das Verhältnis zur Chefetage als "sehr gut" oder "gut". In manchen Firmen hängt der Haussegen allerdings dauerhaft schief: Dort versuchen Arbeitgeber systematisch, die betriebliche Mitbestimmung auszuhebeln. Manche Arbeitgeber gehen dabei regelrecht aggressiv gegen ihre Betriebsräte vor. Um sich gegen Angriffe jeglicher Art wehren zu können, brauchen Betriebsräte vor allem den Rückhalt in der Belegschaft. Zudem wäre ein besserer gesetzlicher Schutz sinnvoll.

Oliver Thünken, Sissy Morgenroth, Markus Hertwig, Alrun Fischer: Kampf um Mitbestimmung – Antworten auf "Union Busting" und die Behinderung von Betriebsräten, transcript 2020