Corona vernichtet 34 Millionen Jobs

Lateinamerika – Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) der Vereinten Nationen schätzt, dass bis Ende September allein in Lateinamerika etwa 34 Millionen Arbeitsplätze der Coronakrise zum Opfer gefallen sind. Die Zahl liegt weit über den Schätzungen der ILO von Anfang August, wonach in der Region 14 Millionen Arbeitsplätze prognostiziert worden. Die ILO forderte die Länder Lateinamerikas auf, umgehend Strategien zu entwickeln, um dem Verlust der Arbeitsplätze entgegenzuwirken. Die Schätzung der Arbeitsorganisation geht auf Daten aus neun Ländern zurück, in denen 80 Prozent der Arbeitskräfte der gesamten Region beschäftigt sind.

Amazon überwachen

Europa – Europäische Gewerkschaftsführer*innen haben die EU-Kommission aufgefordert, "eine Untersuchung über möglicherweise illegale Tätigkeiten von Amazon gegen Beschäftigte dieses Unternehmens in Europa einzuleiten", heißt es in ihrem Schreiben von Ende September. Anlass war die neuerlich bekannt gewordene Bespitzelung von Beschäftigten durch Amazon. "Die von Amazon geplante Intensivierung der Arbeitnehmer-Überwachung in Europa und in der ganzen Welt ist ein weiterer Beleg dafür, dass die EU-Einrichtungen die Amazon-Geschäfts- und Arbeitsplatz-Praktiken auf dem ganzen Kontinent genauer untersuchen müssen, da wir vermuten, dass sie gegen die für unsere Bürgerinnen und Bürger in Europa geltenden Arbeitsgesetze, Datenschutzgesetze und Persönlichkeitsrechte verstoßen", heißt es in dem Schreiben weiter. "Es ist erfreulich, dass sich Amazon-Angestellte trotz schmutziger Tricks des Unternehmens weltweit für ihre Rechte einsetzen. Wir sind stolz darauf, ihnen dabei zur Seite zu stehen", sagte UNI Global Union-Generalsekretärin Christy Hoffman.

Hohe Haftstrafen für Neonazis

Griechenland – Mitte Oktober wurden rund 50 Parteimitglieder der griechischen Neonazi-Partei "Goldene Morgenröte" nach fünfeinhalb Jahren Prozess (ver.di publik 7_2019) zu teils hohen Gefängnisstrafen verurteilt. Sechs ehemalige Führungsmitglieder der Partei erhielten Haftstrafen zwischen zehn und 13 Jahren. Der Vizechef der Partei, Christos Pappas, hat sich anschließend seiner Festnahme entzogen. Sein Anwalt teilte am 23. Oktober mit, dass sich Pappas den Behörden nicht stellen werde. Wegen Führung einer kriminellen Organisation war er zu 13 Jahren verurteilt wurden. Der Partei-Chef Nikos Michaloliakos und etliche weitere Verurteilte hatten sich einen Tag zuvor der Polizei gestellt, um ihre Haftstrafen anzutreten.

Frauen verdienen das Gleiche

Spanien – Unternehmen, in denen Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit ungleich bezahlt werden, drohen in Spanien künftig Geldstrafen in Höhe von bis zu 187.000 Euro. Die spanische Regierung hat dazu ein Dekret erlassen. Unternehmen müssen nun ihre Gehaltstabellen offenlegen und nach Geschlecht aufschlüsseln. Damit kann die gleiche Bezahlung von Männern und Frauen gewährleistet werden. Zudem sind Grundsätze vorgesehen, anhand derer die Gleichwertigkeit verschiedener Arbeiten bestimmt werden kann. Die Gleichstellungsministerin Irene Montero ordnete das Dekret als Schritt im Kampf gegen die aktuelle Wirtschaftskrise ein: "Die Botschaft ist sehr klar: Um uns von dieser Notfallsituation zu erholen, müssen wir als Frauen für gleiche Arbeit auch das Gleiche verdienen wie die Männer."