Forderungen werden diskutiert

Tarifgemeinschaft der Länder (TdL) – Für die rund 2,2 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst der Länder beginnt im Herbst die Tarifrunde. ver.di hat eine Umfrage unter den Beschäftigten zu ihren Arbeitsbedingungen und Vorstellungen bezüglich der Tarifrunde gestartet. Die ver.di-Mitglieder diskutieren dann die Forderungen. Außerdem finden im Mai Auftaktkonferenzen für einzelne Branchen statt, bei denen interessierte ver.di-Mitglieder über die besonderen Rahmenbedingungen ihrer Branche informiert werden. Gesucht werden dafür Tarifbotschafter*innen. Das sind Kolleg*innen, die in Dienststellen und Betrieben weitere Kolleg*innen ansprechen, mit denen sie gemeinsam ihre Interessen durchsetzen. Zudem ist es möglich, sich für den ver.di-Telegram-Kanal anzumelden, um Infos, Materialien und Neuigkeiten zur Tarifrunde zuerst und direkt auf das Mobiltelefon zu erhalten: unverzichtbar.verdi.de

Vor die Tür gesetzt

Friseurhandwerk – Die Klier Group schließt nach ihrem Antrag zur Eröffnung des Insolvenzverfahrens ohne Vorankündigung bundesweit Salons. Gerade in den betriebsratslosen Regionen kommt es laut ver.di zu spontanen Schließungen. Teilweise stünden die Beschäftigten vor verschlossener Tür. ver.di betont, dass in der Zeit des vorläufigen Insolvenzverfahrens weiterhin die üblichen gesetzlichen, tarifvertraglichen oder arbeitsvertraglich vereinbarten Kündigungsfristen für die Arbeitsverhältnisse gelten. Das bedeutet: Trotz Erhalts einer Kündigung und der Schließung des Salons bleibt das Arbeitsverhältnis noch mindestens bis zum Ablauf der Kündigungsfrist fortbestehen. Solange muss auch der Lohn weitergezahlt werden. Gibt es einen Betriebsrat, so muss er vor einer Kündigung angehört werden. Kündigungen dürfen nicht überraschend ausgesprochen werden. ver.di-Mitglieder sollten sich bei Fragen wegen ihresn Arbeitsplatzes an die Gewerkschaft wenden. Sie genießen Rechtsschutz am Arbeitsplatz durch ver.di.

Streik beim TÜV
TÜV Nord: WarnstreikFoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa

Streik beim TÜV

Tarifrunde – Anfang Mai blieben an zwei Tagen viele TÜV-Stationen geschlossen. Beschäftigte waren dem Streikaufruf von ver.di gefolgt, nachdem die Arbeitgeber auch in der 5. Tarifrunde kein neues Angebot vorgelegt hatten. Das Angebot von 2 Prozent Vergütungserhöhung für 2021 und 2,5 Prozent für 2022 wurde aufrechterhalten. ver.di fordert hingegen unter anderem einen Sockelbetrag von 300 Euro für Beschäftigtengruppen mit niedrigem Gehalt sowie für ver.di-Mitglieder die Möglichkeit, zwischen mehr Geld und Freizeit wählen zu können. Am 12. Mai wird weiterverhandelt.

Prämie nachfordern

Altenpflege – Mehr als 40 Prozent der Beschäftigten in der Altenpflege, denen eine Corona-Prämie zusteht, haben sie nicht erhalten, vor allem nicht bei privaten Diensten in der ambulanten Altenpflege. ver.di empfiehlt betroffenen Beschäftigten dringend, ihre Ansprüche gegenüber dem Arbeitgeber schriftlich geltend zu machen. Gewerkschaftsmitgliedern werde Rechtsschutz gewährt, wenn der Arbeitgeber den Anspruch nicht erfülle. Zwar betritt ver.di dabei juristisches Neuland, aber die Wahrscheinlichkeit, dass die Gerichte den Anspruch gegenüber dem Arbeitgeber bestätigen, sei hoch. Die Prämie war im vergangenen Jahr, nach einer tarifpolitischen ver.di-Initiative, vom Bundestag beschlossen worden und steht allen Beschäftigten in der Pflege zu; sie sollte bis Ende Dezember 2020 ausgezahlt sein. Hier geht es zu den zuständigen ver.di-Bezirken:

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