Auch das machen Betriebsräte: sich bei Bauplanungen ihres Unternehmens für den Erhalt der Arbeitsplätze engagieren. Seit fünf Jahren plant Aldi Nord den Bau eines neuen Zentrallagers in Algise bei Lehrte in Niedersachsen. Ersetzen soll es das seit 1972 bestehende Lager Lehrte/Sievershausen, das perspektivisch zu klein und veraltet sei, so der Discounter. Der Betriebsrat am Standort unterstützt die Neubaupläne ausdrücklich, wie der stellvertretende Vorsitzende Michael Kahlau erklärt. "Es geht um gut 200 Arbeitsplätze, die langfristig nur erhalten bleiben, wenn der Neubau in Algise realisiert werden kann." Doch eine Bürgerinitiative versuche, mit allen Mitteln die Neuansiedlung zu verhindern. Zunächst sei 2017 eine Unterschriftensammlung unter "open petition" gestartet worden, die allerdings im Sande verlief. Die "BI für Algise" sei aber weiter aktiv gegen die Neuansiedlung. Und seit den Wahlen 2019 habe auch die örtliche CDU mit Bürgermeister und Fraktionschef das Vorhaben blockiert. Seit zwei Jahren liege das Projekt auf Eis. Zuvor hatte Aldi Nord sich unter aldi-nord-aligse.de ausführlich mit den Argumenten der Bürgerinitiative auseinandergesetzt. Dabei ging es um Fragen der Bürgerbeteiligung im Planungsprozess, um Naturschutz, Lärm, Flächenverbrauch und vieles andere.

Zwischenzeitlich beschloss die zu- ständige Stadtverwaltung Lehrte auf Wunsch der Politik, über Änderungen des Planungsverfahrens zu einem "vorhabenbezogenen Bebauungsplan" zu verhandeln, was zu den Verzögerungen führte. Nun könnte aber Schwung ins Verfahren kommen, denn am 16. April lief die Frist für Einwände gegen den Bebauungsplan ab. Die Einwände werden nun bearbeitet. Der Betriebsrat hofft auf zügige Genehmigung und Bau des Zentrallagers. Michael Kahlau: "Nur so lassen sich die Arbeitsplätze in Lager, Fuhrpark und Verwaltung sichern." gg