Ausgabe 02/2022
Kurzmeldungen aus den Branchen
Wie ist eure Arbeit?
Ver- und Entsorgung – Wie sind die Arbeitsbedingungen in den Betrieben der Energie-, Wasser- und Abfallwirtschaft? Das erfragt ver.di bis zum 25. Mai mit dem DGB-Index Gute Arbeit. Nicht nur ver.di-Mitglieder, alle 660.000 Beschäftigten sind aufgerufen, sich zu äußern. Es geht um Themen wie Wertschätzung und Anerkennung, Zugang zu Qualifizierung, das Pandemie-Management und Auswirkungen von Klimawandel, Energiewende und Digitalisierung. Die Ergebnisse werden im Herbst vorgelegt. Sie sollen auch für anstehende Tarifrunden genutzt werden.
Prämie vereinbart
Lufthansa – ver.di und die Lufthansa haben sich auf eine steuer- und abgabenfreie Corona-Sonderzahlung für die Beschäftigten in einer Höhe von 800 Euro verständigt (Teilzeitkräfte anteilig). Der Abschluss wird auf alle Konzern- gesellschaften in Deutschland und alle Beschäftigtengruppen übertragen.
Mehr Lohn
EWE AG – ver.di hat für die Beschäftigten des Versorgungsunternehmens EWE AG ein Tarifergebnis erzielt. Sie bekommen im März eine Coronaprämie von 1.200 Euro, Azubis 500 Euro, Teilzeitkräfte anteilig. Ab dem 1. Juni steigen die Vergütungen um 2,1 Prozent, ab 1. Januar 2023 um weitere 3 Prozent. Azubis bekommen ab 1. Juni 75 Euro pro Monat mehr. Durch den Anstieg der Tabellenvergütungen nach drei und sieben Monaten sei die Laufzeit bis Ende 2023 vertretbar, so die ver.di-Tarifkommission, die dem Ergebnis zugestimmt hat.
Streiks angekündigt
Versicherungen – Ende Januar haben die Tarifverhandlungen für die 160.000 Beschäftigten im Innendienst der privaten Versicherungswirtschaft begonnen. ver.di fordert unter anderem 5 Prozent mehr Gehalt, eine Einmalzahlung von 600 Euro und eine Erhöhung der Azubivergütungen. Vor der nächsten Verhandlungsrunde am 1. April will ver.di die Beschäftigten neben regionalen auch zu bundesweiten hybriden Streiks aufrufen.
Kein neues Angebot
Luftsicherheit – Die Arbeitgeber des Bundesverbands der Luftsicherheitsunternehmen haben erneut für die bundesweit etwa 25.000 Sicherheitskräfte an Verkehrsflughäfen kein neues Angebot unterbreitet. Die Tarifverhandlungen gingen nach Redaktionsschluss am 16. und 17. März weiter. Die Luftsicherheitskräfte in ver.di fordern eine Lohnerhöhung von mindestens einem Euro pro Stunde bei einer Laufzeit von 12 Monaten.
Weiter solidarisch
AOK – Die AOK Nordost will sich aus der Tarifbindung stehlen. Die Tarifgemeinschaft (TG AOK) beharrt darauf, dass ver.di die AOK Nordost aus dem Geltungsbereich des diesjährigen Abschlusses nimmt, denn sie habe kein Verhandlungsmandat. ver.di bleibt solidarisch: Ohne die AOK Nordost wird es keine Einigung geben. Zudem ist das Angebot der TG AOK zu niedrig.
Keine Annäherung
Postbank – Für die Postbank-Tarifverhandlungen zwischen ver.di und der Deutschen Bank gibt es keine Annäherung. Zwar hat die Arbeitgeberseite ein erstes Angebot vorgelegt. Doch die lange Laufzeit und angebotenen Gehaltssteigerungen würden im Durchschnitt nicht einmal 1,9 Prozent mehr Lohn bedeuten. Streiks stehen ins Haus. Am 22. März, nach Redaktionsschluss, wird weiter verhandelt.