Energiegeld gefordert

Banken – In der Bankenbranche gibt es nicht nur Spitzenverdiener*innen. Insbesondere Beschäftigte in den Servicegesellschaften wissen oft nicht, wie sie ihre Strom- und Gasrechnung zahlen sollen, denn obwohl sie in Tochtergesellschaften profitabler Banken angestellt sind, bekommen viele von ihnen nur Niedriglöhne. So ein Großteil der Beschäftigten in Gesellschaften der Deutsche Bank AG wie etwa der DB Direkt GmbH, PCC Services und KEBA oder auch bei der Commerzbank AG bei der ComTS. Teilweise liegen die Gehälter nur knapp oberhalb des Mindestlohns. Die für sie geltenden Tarifverträge wurden aber zu einer Zeit abgeschlossen, als die jährliche Inflationsrate noch unter einem Prozent in Deutschland lag. Inzwischen bringen die steigenden Energiekosten und die stark steigende Inflationsrate die Menschen besonders mit Niedriglöhnen in Existenznot. ver.di fordert deshalb für sie per Tarifvertrag eine finanzielle Entlastung in Form eines Energiegeldes in Höhe von kurzfristig 1.500 Euro in diesem Jahr und weiteren 1.500 Euro für das kommende Jahr. Dieses Energiegeld könnte die schlimmsten Auswirkungen der Preissteigerungen abmildern. Einige Banken haben sich bereits mit ver.di auf ein Energiegeld geeinigt. Mehr dazu auf Seite 10.

Weniger als 43 Prozent zufrieden

Pflegeausbildung – Überlastung durch Personalnot hat in den Gesundheitseinrichtungen auch deutliche Auswirkungen auf die Qualität der Pflegeausbildung. Das zeigt der aktuelle "Ausbildungsreport Pflegeberufe 2021" der ver.di. Von den über 3.000 Auszubildenden und Studierenden, die sich an der Befragung beteiligt haben, sind nicht einmal 43 Prozent mit ihrer Ausbildung zufrieden – weit weniger als in klassischen dualen Ausbildungsberufen. Fast die Hälfte der Auszubildenden in der Pflege fühlt sich durch die Ausbildungsbedingungen häufig oder immer belastet. Viele klagen über hohen Zeitdruck (62 Prozent), mangelnde Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben (48 Prozent), sowie fehlende Pausen (43 Prozent). Über 58 Prozent berichten, dass sie immer oder häufig Probleme haben, sich in ihrer Freizeit zu erholen – eine Verdoppelung gegenüber der vorhergehenden Befragung im Jahr 2015 und weit mehr als in anderen Berufen. Über 43 Prozent der Auszubildenden werden zudem selten oder nie von Praxisanleiterinnen oder Praxisanleitern an ihre beruflichen Aufgaben herangeführt. Weitere Informationen und Link zum Ausbildungsreport Pflegeberufe: kurzelinks.de/ke53

Der Arbeitsplatz

Umfrage zu KI ohne Betriebsrat

Online – Mit dem sozialpartnerschaftlichen Projekt "Kommunikation mit Künstlicher Intelligenz" (KomKI) wendet sich die Beratungsstelle für Technologiefolgen und Qualifizierung (BTQ) Kassel an Beschäftigte in Betrieben ohne Betriebsrat. Die BTQ will herausfinden, wie sie die betrieblichen Herausforderungen, die die Einführung von KI nach sich zieht, bewältigen wollen und von wem sie Unterstützung bei der Einführung und Anwendung erwarten. Gefragt werden sie in dem Online-Fragebogen aber auch nach Arbeits- und Sozialrecht, zu tarifvertraglichen und gesetzlichen Regelungen und welche Formen der Interessenvertretung als sinnvoll erachtet und gewünscht werden. Das Ausfüllen des Fragebogens dauert etwa zehn Minuten. Er ist bis zum 15. Dezember freigeschaltet. Wer mehr zum Thema sagen möchte, kann in dem Bogen vermerken, dass Interesse an einem ausführlicheren Gespräch besteht. Fragebogen unter:

btq-kassel.de/fragebogen-zur-ki-komki