In den Nachrichten sieht man Streikwesten, Transparente und Fahnen, man hört Trillerpfeifen und Applaus für die Streikreden. Es geht ums Geld, um Arbeitsbedingungen und um die Interessen der Beschäftigten. Das ist das Bild, dass alle sehen. Das ist aber nur ein kleiner Teil eines solches Streiktages. Ganz viel passiert im Hintergrund.

Ganz viele Menschen tragen dazu bei, damit dieses Bild der Streikenden entsteht. Vorab muss viel organisiert werden, von der Bühne über die Anmeldung beim Kreisverwaltungsreferat (KVR) bis zum Warnstreikaufruf nach der Anmeldung und Genehmigung durch die Zentrale Arbeitskampfleitung (ZAKL) von ver.di.

Am Streiktag selbst sind viele fleißige Hände dabei, die Streikenden zu orientieren, Streikgeldanträge auszufüllen, Ordner einzuteilen und Beitrittserklärungen neuer Mitglieder in die Datenbank einzugeben. Zwar sind Tarifauseinandersetzungen unser Geschäft und doch sind Streiktage nichts Alltägliches. Hand in Hand ist das Motto. Mit dabei sind immer auch viele ehrenamtlich helfende Hände aus den Betrieben. Sie organisieren in Streikzeiten viel selbst und sorgen dafür, dass am Streiktag alles funktioniert. Streik macht also auch immer wieder richtig Arbeit.

Und er betrifft manchmal auch diejenigen, in deren Bereich gar nicht gestreikt wird. Denn wer gerade ein Streikgeldformular mit einem Streikenden ausfüllt, kann nicht ans Telefon gehen. Viele ver.di-Mitarbeitende und auch das ver.di-Zentrum sind an diesem Tag gefordert und stark beansprucht. Daher kann in diesen Zeiten eine Antwort auf eine Anfrage auch schon mal etwas länger dauern.

Letztendlich ist das Erfolgserlebnis, einen Streiktag gut über die Bühne gebracht zu haben, ein echt fantastisches Gefühl. Egal, ob man gearbeitet oder gestreikt hat. Beides will man nicht missen und es wird getragen durch die Hoffnung, dass das Tarifergebnis am Ende passt. Tina Scholze