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Judith (Mitte) während der Jugendaktion für die Frauen im IranFoto: Charles Yunck

"Danke Telekom", sagt Judith Schreiber. Damit will die Delegierte "aus dem wunderschönen Erfurt" keine Telefonnetzwerbung machen, sondern sagen, dass sie dank der Ausbildung bei diesem Konzern zu ver.di gefunden hat. Dafür ist sie dankbar. Ohne die Telekom, für die sie heute im Vertrieb arbeitet, wäre sie wahrscheinlich nicht mit der Gewerkschaft in Berührung gekommen, glaubt Judith.

Das liege natürlich nicht am Arbeitgeber, sondern daran, dass bei der Telekom so viele Beschäftigte in ver.di organisiert sind: "Die sind da sehr gut aufgestellt und sehr aktiv", sagt die 26-Jährige. "Aber besser geht natürlich immer."

"It's ok not to be okay"

Dieser Bundeskongress war Judiths erster. "Es ist großartig, so viele Menschen, so viele tolle Gespräche", sagt sie begeistert. Nur mehr Delegierte aus der Jugend hätte sie sich gewünscht.

Judith freute sich nach den Wahlen und der Kongressparty auf die Antragsberatungen. Besonders wichtig war ihr "alles, was von der Jugend kommt". Ihr persönlicher Antragsfavorit war der A153 "It's ok not to be ok". Der Antrag der Jugend thematisiert psychische Gesundheit: "Das Thema psychische Gesundheit und psychische Belastung ist super wichtig im heutigen Arbeitsleben. Und es ist eben auch okay, mal nicht okay zu sein." Der jungen Delegierten aus Thüringen gefällt deshalb auch die Idee hinter dem "Konzept 100-80-100": 100% Bezahlung, 80% Arbeitszeit und dennoch 100% Produktivität. Das würde Arbeit generell entlasten.

Wünsche hat Judith noch viele andere. Einer ist die Stärkung der Berufe im sozialen Bereich. Da sie – bevor sie zur Telekom kam – selbst im sozialen Bereich tätig war, weiß sie um die Umstände dort und wünscht sich da mehr finanzielle Unterstützung als auch wertschätzende Aufwertung.

Und immer wichtig sei, "Mitglieder werben und Mitglieder halten". Dadurch könne ver.di stark bleiben und stärker werden, sagt sie. "Nur durch unsere Mitglieder können wir unsere Forderungen wie nach der so wichtigen Finanzierung von Bildung, auch frühkindlicher, und dem Ausbau des ÖPNV durchsetzen."

Fanny Schmolke

PS: Antrag A153 wurde vom Kongress mit sehr großer Mehrheit angenommen.