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Große Katalogsendungen werden im Briefzentrum Berlin versandfertig gemachtFoto: Jungeblodt

Das Ergebnis ist klar: Die Deutsche Post AG muss liefern – gefordert werden Lohnerhöhungen und drei zusätzliche Urlaubstage für die rund 170.000 tariflich beschäftigten Mitarbeitenden. Zudem setzt sich die ver.di-Konzerntarifkommission für einen zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder sowie die Verlängerung der Postzulage für die etwa 19.000 Beamtinnen und Beamten im Unternehmen ein.

"Die Forderungen sind absolut gerechtfertigt!", findet Heidi Kröll. Gemeinsam mit den anderen ehrenamtlichen Mitgliedern der ver.di-Konzerntarifkommission hat die Betriebsrätin aus der Niederlassung Zwickau am 26. November die Hand für das Forderungspaket gehoben. "Die allermeisten von uns verdienen ohnehin schon weniger als den Durchschnittslohn", betont die Gewerkschafterin.

Die Deutsche Post muss attraktiv bleiben

7 Prozent mehr bei einer Laufzeit von 12 Monaten lautet die Forderung – und zwar für alle, inklusive Auszubildende und dual Studierende. "Das finde ich richtig gut", sagt die Betriebsrätin Rebecca Hof aus Würzburg, die sich ebenfalls in der ver.di-Konzerntarifkommission engagiert. "Junge Leute können sich auf dem Ausbildungsmarkt aussuchen, wo sie hingehen. Deshalb muss die Deutsche Post eine gute Ausbildungsvergütung und ordentliche Löhne bieten, um attraktiv zu bleiben. Die von der Konzerntarifkommission beschlossenen Forderungen entsprächen ziemlich genau dem, wofür sich mehr als 45.000 Beschäftigte in einer breit angelegten Befragung ausgesprochen hätten, erklärt Rebecca Hof. Die zunächst vorgeschlagene Forderung von 6 Prozent mehr Geld hatten viele als zu gering empfunden.

Zugleich stellte die Mehrheit der Befragten klar, dass sie wegen der gestiegenen Arbeitsbelastung mehr Zeit zur Regeneration brauchen. Zu einer Begrenzung der Pakete auf höchstens 20 Kilogramm, wie es ver.di fordert, konnten sich die politisch Verantwortlichen bislang nicht durchringen.

Die Zwickauer Betriebsrätin betont, dass die Arbeit nicht nur körperlich, sondern oft auch psychisch sehr belastend ist. "Der Arbeitsdruck hat massiv zugenommen. Der Stress macht die Menschen krank, sie brauchen einen Ausgleich." Das bekräftigt auch ihre Kollegin Rebecca Hof, die darauf hinweist, dass Zusteller*innen nicht selten Konflikte mit aggressiven Menschen im Straßenverkehr oder mit Kundinnen und Kunden aushalten müssten. "Als Ausgleich für solche Belastungen sind zusätzliche freie Tage, die die Beschäftigten nach ihren Bedürfnissen planen können, genau das Richtige."

Besonders froh ist Heidi Kröll über die Forderung nach einem Vorteil für Gewerkschafter*innen. "Ein weiterer freier Tag wäre eine gute Botschaft an die ver.di-Mitglieder, dass ihr Engagement gewürdigt wird", meint die 53-Jährige. "Schließlich sind sie es, die Tarifverträge überhaupt erst ermöglichen."

Am 8. Januar 2025 starten die Tarifverhandlungen.