Gesundheitsdialog

Aus- und Weiterbildung in Europa

Im Rahmen des transnationalen Gesundheitsdialogs haben Expert/innen von ver.di sowie verschiedener Gewerkschaften aus Polen, Tschechien und Österreich über Möglichkeiten der grenzüberschreitenden Aus- und Weiterbildung in Europa und im Grenzraum beraten. Ziel der Gewerkschaften ist es, "grenzüberschreitende Modelle aus der Praxis heraus zu entwickeln und gleichzeitig die Gesetzestheorie mit der Praxis zu konfrontieren", so der Vorsitzende der tschechischen Gesundheitsgewerkschaft Jifií Schlanger. "Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren sich darin einig, dass gute Ausbildung der Weg zur existenzsichernden Arbeit ist und die Transparenz der Ausbildung in Europa weiter erhöht werden sollte", sagt Heiderose Förster, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Ost-sachsen. Weitere Informationen:

www.igr-elbe-neisse.org


Krank am Arbeitsplatz

Nicht verschleppen

In den Betrieben ist nach Erkenntnissen von Wissenschaftlern eine zunehmende "Krankheitsverleugnung" festzustellen. Dies könne langfristig negative gesundheitliche Folgen für die Beschäftigten haben, heißt es in einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Der ständige Rückgang der Fehlzeiten von Arbeitnehmern wegen Krankheit sei nur auf den ersten Blick positiv, betonen die Wissenschaftler. Diese Entwicklung könne zugleich Vorbote eines neuen Gesundheitsrisikos sein, wenn Beschäftigte Erkrankungen zunehmend verdrängten, statt sie auszukurieren. Seit Beginn der 1990er Jahre hat sich der Krankenstand nach Angaben der Betriebskrankenkassen fast halbiert.


Ältere Arbeitnehmer

Arbeitsmediziner fordern Umdenken

Der Anstieg des Durchschnittsalters der Beschäftigten wird nach Aussagen des Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), Stephan Letzel, in den kommenden Jahrzehnten zu neuen Herausforderungen führen. Dies hänge zusammen mit längeren Lebensarbeitszeiten und zunehmend komplexen und beschleunigten Arbeitsprozessen. Der Leiter des Aachener Instituts für Arbeits- und Sozialmedizin, Thomas Kraus, weist dabei auf die Bedeutung der Vorbeugung hin. Unternehmen sollten bereits die Arbeitsplätze der Jüngeren so gestalten, "dass sie gesund lange arbeiten können". Wichtig sei auch die Früherkennung von Krankheiten bei arbeitsmedizinischen Untersuchungen.


Neue Gesundheitskarten

Start Ende des Jahres

Das Bundesgesundheitsministerium ist mit den Tests der neuen elektronischen Gesundheitskarte in Schleswig-Holstein und Sachsen zufrieden. In den kommenden Wochen sollten die Versuche in Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg anlaufen, anschließend in Niedersachsen und Rheinland-Pfalz. Von Ende des Jahres an sollen die neuen Karten dann flächendeckend an alle rund 80 Millionen Versicherten in Deutschland ausgegeben werden. Die Kosten werden insgesamt auf 1,4 bis 1,6 Milliarden Euro beziffert.


Statistik

Gesundheit ist Frauenarbeit

Gesundheitsberufe sind die Domäne der Frauen: Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, waren Ende 2005 rund 3,1 Millionen der insgesamt 4,3 Millionen Beschäftigten im deutschen Gesundheitswesen weiblich. Ihr Anteil lag damit bei 72,3 Prozent. In der Minderzahl waren Frauen bei Berufen wie Arzt, Zahnarzt oder Gesundheitstechniker. Und sie arbeiten auch wesentlich häufiger als Männer in Teilzeit oder sind geringfügig beschäftigt.