Buchtipp

Profit statt Moral

Vom aktuellen Aufschwung haben bislang vor allem "die da oben" profitiert, Manager ganz besonders: Die Vorstandsbezüge bei TUI erhöhten sich 2007 um 124 Prozent, bei vielen anderen DAX-Konzernen lag die Erhöhung im zweistelligen Bereich. Die Beschäftigten haben dagegen bislang nichts vom Aufschwung in ihren Portemonnaies gemerkt.

Damit stellt sich zunehmend die Frage nach der Legitimität eines Wirtschaftssystems, in dem sich die einen schamlos bedienen und noch nicht einmal Brosamen für diejenigen übrig bleiben, die den Reichtum erwirtschaften. Jürgen Glaubitz, bis 2007 Leiter der Abteilung Wirtschaftspolitik beim ver.di-Landesbezirk NRW, hat dieses Thema zur rechten Zeit aufgegriffen und umfassend analysiert. Er bleibt nicht bei Daten und Fakten stehen, sondern erklärt umfassend die Ursachen und Zusammenhänge. Eine ausgezeichnete Argumentationshilfe für alle, die für eine gerechtere Welt kämpfen.

Norbert Reuter

Jürgen Glaubitz: Profit statt Moral, Düsseldorf, erschienen bei ver.di B+B, 182 Seiten, 13 €, www.verdi-bub.de/buchshop


bertelsmann

Hoffen auf enormen Umsatz

Arvato, die Dienstleistungs- und Drucksparte von Bertelsmann, erhofft sich enorme Umsatzvolumina aus dem gerade erste begonnenen Geschäft mit kommunalen Verwaltungen. Auf 20 Milliarden Euro pro Jahr bezifferte Rolf Buch, der Vorstandschef der Arvato AG, das Potenzial, das Kommunen in Deutschland sofort an die Privatwirtschaft vergeben könnten. Mit 30 interessierten Kommunen stehe Arvato bereits in Kontakt. In Würzburg betreibt Arvato seit kurzem ein erstes Service-Center für die Stadtverwaltung. Der ver.di-Bundeskongress hatte im Oktober beschlossen, Aktivitäten und Ziele der Bertelsmann-Tochter Arvato im Zusammenhang mit der Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen genau zu untersuchen.


Tagung

Zwei Jahre Gleichstellung

Im August 2006 trat das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz in Kraft. Zwei Jahre Zeit, das Gesetz im betrieblichen und tarifpolitischen Alltag mit Leben zu füllen. Deswegen zieht ver.di am 4. und 5. Juni bei der Tagung "Zwei Jahre allgemeines Gleichbehandlungsgesetz - Was hat sich verändert?" Bilanz. Mit dabei ist unter anderem die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Martina Köppen. Außerdem geht es um betriebliche und tarifliche Handlungsfelder. Weitere Informationen per E-Mail unter veranstaltungsservice@verdi.de


Erforscht

Mit eigenem Einkommen unabhängig sein wollen 85 Prozent der jungen Frauen - auch mit Kindern. Männer hingegen glauben, dass Frauen eher heiraten und versorgt sein möchten. (Quelle: www.brigitte.de)

Überschuldete Menschen sind häufiger krank. An der Spitze der Erkrankungen liegen psychische Erkrankungen wie Angstzustände oder Depressionen sowie Gelenk- und Wirbelsäulenerkrankungen. (Quelle: Universität Mainz, www.uni-Mainz.de/presse/20360.php)

11111 Männer waren im März 2007 in der Kindertagesbetreuung tätig. In Tageseinrichtungen lag ihr Anteil bei drei Prozent, der Anteil der Tagesväter betrug 2,2 Prozent. (Quelle: Statistisches Bundesamt, www.destatis.de)

Zu Reizbarkeit führt die Arbeit bei 27 Prozent der Beschäftigten. Weitere psychische Folgen: Niedergeschlagenheit (18) und Burnout (7). Quelle: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und ARbeitsmedizin, www.BAUA.de)