Kampagne gegen schlechte Arbeitsbedingungen bei Adidas-Zulieferfirmen in China

Plötzlicher Tiefschlaf über dem T-Shirt

Gerade hat sie noch intensiv einen Turnschuh betrachtet - da sinkt die Frau zu Boden. Auch andere Besucher eines Adidas-Ladens in Berlin scheinen plötzlich zu schwächeln. Nach etwa zwei Minuten rappeln sich die Schlafenden auf und halten eine Karte in die Luft: "Adidas Stop. Arbeitsrechte weltweit: Play fair - jetzt!".

Mit diesem Flash mob machte die Kampagne für saubere Kleidung Anfang April auf die katastrophalen Arbeitsbedingungen in der Sportartikelindustrie aufmerksam. Kurz vor der Olympiade in Peking läuft die Produktion von Trainingsanzügen, Turnschuhen und Maskottchen auf Hochtouren.

Von dem, was deutsche Kunden für ein Paar Turnschuhe auf den Tisch legen, bekommen die Arbeiter nur etwa 0,4 Prozent ab. Zwar hat Adidas inzwischen einen Weltdirektor für soziale Fragen angestellt. "Doch die Arbeitsbedingungen bei Adidas-Zulieferern sind ähnlich schlecht wie überall in den chinesischen Freihandelszonen", sagt Evelyn Bahn vom Inkota-Netzwerk.

Der Konzern lässt aber nicht nur über die Hälfte seiner Turnschuhe in China produzieren. Das Unternehmen hofft durch die Olympischen Spiele auch auf einen immensen Kundenzuwachs in Asien und insbesondere in China. AJE

Zukunft Seite 16