Internationale Proteste sollen TNT dazu bewegen, den Mindestlohn zu zahlen

Protest vor der TNT-Zentrale in Ratingen

Es begann im März mit einer Menschenkette vor der TNT-Zentrale in Ratingen. Im April soll es in Gronau "Grenze dicht" heißen. Mit solchen Aktionen kritisiert ver.di, gemeinsam mit der Postsektion der Gewerkschaftsinternationalen UNI und deren holländischen Mitgliedsgewerkschaften, dass der Brief- und Logistikdienstleister seinen 6000 deutschen Zustellern den Post-Mindestlohn vorenthält.

Als Gesetzesbrecher wurde der Global Player gebrandmarkt, der Marktliberalisierung und Expansion über das Arbeits- und Sozialrecht stellt. Obwohl sich TNT in den Niederlanden selbst an Mindestlöhne hält, setzt man hierzulande auf einen langwierigen Rechtsstreit. Das Unternehmen klagte vor dem Berliner Verwaltungsgericht gegen die vorgeschriebenen 8 oder 9,80 Euro und beschwert sich bei der EU-Kommission.

Illegale nicht erwünscht

Um die Zahlung zu umgehen, benennt TNT Post Deutschland die Zusteller formal in "Mehrwertdienstleister" um und beruft sich auf einen mit der Pseudogewerkschaft GNBZ (siehe Text oben) ausgehandelten niedrigeren "Tariflohn". ver.di-Vize Andrea Kocsis: "Wer in der Illegalität wirtschaftet und den Mindestlohn nicht zahlt, hat auf dem Markt nichts zu suchen."