IT-BRANCHE

Der Preis der Übernahme

RÜSSELSHEIM | Gegen die Streichung von über 25 Prozent der Stellen bei Electronic Data Systems (EDS) in Deutschland haben Ende Oktober rund 1000 Beschäftigte von EDS aus dem gesamten Bundesgebiet vor der Zentrale im hessischen Rüsselsheim protestiert. Ende August war die Übernahme von EDS durch Hewlett Packard verkündet worden. Mit blumigen Worten hatte man die gemeinsame Stärke von HP und EDS beschworen und IBM den Kampf um die Führerschaft am globalen IT-Markt angesagt. Das erste Ergebnis dieser Übernahme wurde wenig später verkündet: 24600 Mitarbeiter sollen weltweit abgebaut werden. Kurz darauf hieß es konkreter: 9300 in Europa, allein in Deutschland 1400 HP- und EDS-Beschäftigte, sollen ihren Arbeitsplatz verlieren. Gegen diese finanzgetriebene Politik hatten die EDS-Betriebsräte zusammen mit den Gewerkschaften ver.di und IG Metall zur Protestkundgebung aufgerufen. "Ja zu HP, aber für alle!" war das Motto.


FREIE SONNTAGe

Kein Adventsfrieden

LEIPZIG | Gegen den Protest der "Allianz für den freien Sonntag", der Vertreter/innen der Kirchen, Betriebsräte, ver.di und Rechtsanwälte angehören, hat am 15. Oktober der Leipziger Stadtrat beschlossen, vier verkaufsoffene Sonntage im Dezember zuzulassen. "Dieser Beschluss lässt jedes Maß vermissen", kritisierte Jörg Lauenroth-Mago, Fachbereichsleiter Handel bei ver.di. "Dabei wird weder Rücksicht auf den besonderen Charakter der Adventssonntage genommen noch auf die extreme Belastung der Einzelhandelsbeschäftigten."


verkehr

Soziale Tarife für das Kabinenpersonal

BERLIN | Mit einem Sozialtarifvertrag will ver.di die Kabinenbeschäftigten der Fluggesellschaft dba schützen. Die Muttergesellschaft Air Berlin hatte die Gewerkschaft Ende Oktober über die Schließung des Unternehmens zum 30.11.2008 informiert. Die dba-Beschäftigten sollen de facto ab 1. Dezember wie Neueingestellte bei AirBerlin behandelt werden. Dadurch würde das Kabinenpersonal bis zu 900 Euro des monatlichen Gehalts sowie Urlaubstage, freie Tage und Altersversorgungsansprüche verlieren. Die 218 Kabinenbeschäftigten hatten schon in der Vergangenheit vor und nach dem Kauf der dba durch Air Berlin Verzicht geübt, um ihre Arbeitsplätze zu erhalten.