wer wünscht sich nicht zumindest hin und wieder eine richtig gute Nachricht? Eine, über die man sich einfach einmal ganz ohne Bedenken freuen könnte? Kürzlich sah es danach aus, als sei es so weit. Erstmals seit nunmehr 16 Jahren sei die Arbeitslosigkeit in Deutschland unter die Drei-Millionen-Grenze gesunken, ließ uns die Bundesagentur für Arbeit wissen. Jubel auf den Regierungsbänken! Die Arbeitsmarktreformen der Agenda 2010 hätten den Arbeitsmarkt "wetterfest" gemacht, sagte Bundesarbeitsminister Olaf Scholz (SPD). Und auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) freute sich über dieses jüngste "Ergebnis der politischen Reformen", das aber wohl eher das Resultat hemmungsloser Schönrechnerei ist. Nicht als arbeitslos in der Statistik mitgezählt: die ALG-II-Empfänger, die mindestens 15 Stunden die Woche einen 1-Euro-Job verrichten. Nicht mitgezählt: die Arbeitslosen, die gerade in einer anderen so genannten Maßnahme stecken. Und - aufgepasst! - ebenfalls nicht mitgezählt: alle Frauen und Männer, die arbeitslos und über 58 Jahre alt sind. Wie das? Haben wir nicht gerade erst die Rente mit 67 beschert bekommen? Und nun sind wir mit 58 schon zu alt für die Statistik? Da gibt's nur eins: Rente mit 58. Wär doch logisch, oder? - Die nächste ver.di PUBLIK erscheint Mitte Dezember. Bis dahin

Maria kniesburges, redaktion ver.di publik