Für demokratische und soziale Rechte

Europapolitik | ver.di fordert mehr Transparenz und demokratische Legitimation in der Europapolitik. Die Grundrechte der Verfassung seien derzeit nur ungenügend abgesichert, so ver.di. Der Europäische Gerichtshof und die europäische Kommission stellten das Streikrecht und die Tarifautonomie der europäischen Länder in Frage. Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske fordert, die demokratischen und sozialen Rechte der EU-Bürger nicht zu gefährden. Europaweite Politik sollte nicht nur in Straßburg oder Brüssel, sondern auch vermehrt national stattfinden.


Sanktionen aussetzen

Unterschriften | Der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske gehört ebenso wie der Kabarettist Dieter Hildebrandt, der Musiker Sebastian Krumbiegel (Die Prinzen), der Journalist Günter Wallraff und der Schriftsteller Günter Grass zu den Erstunterzeichner/innen eines Aufrufs, in dem sie sich für ein Aussetzen des Sanktionsparagrafen bei Arbeitslosengeld-II-Bezieher/innen einsetzen. Sie fordern, dass das Existenzminimum nicht angetastet werden dürfe. www.sanktionsmoratorium.de


„Argumente“ in handlichen Faltblättern

Wirtschaftspolitik | Die Abteilung Wirtschaftspolitik beim ver.di-Bundesvorstand hat ihre Reihe "Argumente" neu aufgelegt. In acht DIN-A6-Faltblättern sind kurz und prägnant die wichtigsten aktuellen Argumente zu wirtschaftspolitischen Themen erläutert. Sie sind vielseitig einsetzbar, etwa bei Streikveranstaltungen, auf Betriebs- und Personalversammlungen oder bei Aktivitäten zu den bevorstehenden Wahlen. Auf der Website des Bereichs sind neben den Faltblättern und einem Bestellformular auch Power-Point-Präsentationen mit Grafiken und Karikaturen sowie eine Word-Datei mit den Texten der Reihe zu finden. Weitere Informationen auch über Telefon 030 / 6956-1131. http://wipo.verdi.de


Müll entsorgen als Zusatazaufgabe

Arbeitslose | In Marburg hat der ver.di-Bezirk Mittelhessen ein weiteres dreistes Beispiel für die Verdrängung regulärer Arbeit durch den Einsatz von Ein-Euro-Jobber/innnen öffentlich gemacht. Die Praxis GmbH setzt sie ein, um in der Oberstadt und an Bushaltestellen im gesamten Stadtgebiet die Müllkörbe zu leeren. Gesellschafterin der GmbH ist die Stadt Marburg. Der Geschäftsführer des ver.di-Bezirks, Jörg Lüdde, weist in einem offenen Brief an den Oberbürgermeister, die Mitglieder des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung darauf hin, dass Ein-Euro-Jobber/innen nur zusätzliche Arbeiten übernehmen dürfen. Lüdde sieht die Müllentsorgung aber als "kommunale Pflichtaufgabe". Er fordert die Verantwortlichen auf, die Ein-Euro-Jobs zu beenden und die Betroffenen fest einzustellen. Bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe von ver.di publik haben die Angeschriebenen noch nicht auf den Brief reagiert. http://mittelhessen.verdi.de


Oben weiter wenig Frauen

Studie | In der obersten Führungsebene arbeiten immer noch weit mehr Männer als Frauen. Nur jede vierte Stelle dort ist mit einer Frau besetzt. Auch eine Ebene darunter sieht es nur etwas besser aus: hier haben Frauen rund ein Drittel der Stellen inne. Damit haben sich die Zahlen seit 2004 kaum verändert, hat das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) festgestellt. Selbst wenn in den Betrieben viele Frauen arbeiten, bedeutet das nicht, dass sie auch von einer Frau geführt werden. Selbst in frauendominierten Betrieben mit einem durchschnittlichen Frauenanteil von 84 Prozent besetzen Frauen nur 56 Prozent der Führungspositionen Allerdings werden dort offene Stellen eher mit Frauen besetzt. www.iab.de