Nora erneut gekündigt

CINEMAXX | Gegen ihre fristlose Kündigung hat sich die 26-Jährige Studentin Nora in Darmstadt erfolgreich gewehrt. Ihr war von ihrem Arbeitgeber, dem Kino Cinemaxx, Diebstahl zugunsten Dritter vorgeworfen worden (ver.di PUBLIK 11/2010). Ihr Betriebsleiter und seine Assistentin wollen gesehen haben, wie sie einer Kollegin, die privat einen Film sehen wollte, zwei Becher Cola gegeben hat, die diese nicht bezahlte. Für Nora sagten Kollegen vor Gericht aus. Die beiden hätten keine Cola, sondern Popcorn erhalten, und das auch nicht von Nora. Cinemaxx-Mitarbeitern steht eine bestimmte Menge an Frei-Popcorn zu. "Die Aussagen des Betriebsleiters und seiner Assistentin waren dubios", sagt Monika Hettwer, ver.di-Rechtssekretärin in Hessen. "Letztendlich kam das Gericht zu dem Ergebnis, dass die Zeugen der Klägerin glaubwürdiger erschienen." Nora hatte die Betriebsratswahl im Cinemaxx Darmstadt initiiert. Sie selbst saß im Wahlvorstand. Einen Tag, nachdem ihr Kündigungsschutz ausgelaufen war, wurde sie fristlos entlassen.

Nach dem ersten Gerichtstermin erhielt Nora noch eine zweite Kündigung. Diesmal wurde ihr vorgeworfen, sie hätte 650 Euro Unterhaltsbeihilfe bei einem Praktikum erhalten, dass sie im Rahmen ihres Studiums absolviert hat. Das hätte sie angeben müssen, meint der Kinobetreiber, es handele sich also um einen Betrugsversuch. "Mit der zweiten Kündigung hat der Arbeitgeber jetzt verhindert, dass Nora wieder an ihren Arbeitsplatz zurückkehren kann", sagt Monika Hettwer. Nora hat gegen die zweite Kündigung Klage eingereicht.


Forderungspaket beschlossen

VERSICHERUNGEN | ver.di fordert für die anstehende Tarifrunde der rund 175000 Versicherungsangestellten sechs Prozent, mindestens aber 150 Euro mehr Gehalt, außerdem Beschäftigungssicherung und Maßnahmen zum Gesundheitsschutz. Der neue Tarifvertrag soll zwölf Monate gelten. Auch die Vergütung für die Auszubildenden soll um sechs Prozent steigen. Die Verhandlungen beginnen am 29. März 2011.