2 094 455 Frauen und Männer waren zum 31. Dezember 2010 bei ver.di Mitglied

Zum dritten Mal in Folge sind 2010 mehr erwerbstätige Mitglieder in ver.di ein- als ausgetreten. 89 363 Frauen und Männer entschieden sich in diesem Jahr für eine Mitgliedschaft, während 86 710 Mitglieder der Gewerkschaft den Rücken kehrten. Damit liegt der Anteil der erwerbstätigen Mitglieder im Vergleich zu 2009 recht konstant bei 75,05 Prozent. Bei der ver.di-Gründung vor zehn Jahren waren es noch 70,65 Prozent.

Dennoch verzeichnet ver.di 2010 insgesamt einen Verlust an Mitgliedern. Zum 31. Dezember 2010 waren 2 094 455 Mitglieder registriert, ein Jahr zuvor waren es noch 2 138 200 Mitglieder. Insbesondere Rentner und Arbeitslose hat die Gewerkschaft verloren. Dass die Zahl der Eintritte insgesamt um knapp 17 000 Mitglieder niedriger war als im Vorjahr, erklärt der ver.di-Vorsitzende Frank Bsirske in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung mit dem Fehlen aufsehenerregender Tarifrunden im zurückliegenden Jahr: "Wenn sich Dinge zuspitzen, steigt die Bereitschaft der Beschäftigten zum Eintritt in die Gewerkschaft spürbar. Das ist seit langem so, weshalb in einem Jahr wie 2010, in dem es keine so spektakulären Auseinandersetzungen gab, die Zahl der Eintritte nicht so hoch war." Allerdings ging auch die Zahl der Austritte erwerbstätiger Mitglieder im Jahr 2010 stark zurück.

Im Vergleich wenig Alte

Den DGB-Gewerkschaften ist es insgesamt gelungen, den Mitgliederrückgang gegenüber 2009 weiter zu reduzieren. Rechnerisch sind im Jahr 2010 an jedem Tag 750 Menschen Mitglied einer der acht DGB-Gewerkschaften geworden. Im Vergleich zu den anderen DGB-Gewerkschaften ist bei ver.di der Anteil der Senior/innen mit 16,51 Prozent vergleichsweise niedrig. Das liegt an der positiven Entwicklung bei den Eintritten Erwerbstätiger.

Drei Fachbereiche in ver.di konnten 2010 einen absoluten Mitgliederzuwachs verbuchen: Die Fachbereiche Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen (FB 3), Sozialversicherung (FB 4) sowie Bildung, Wissenschaft und Forschung (FB 5). Bei den Bezirken waren Oberschwaben und Osthessen die erfolgreichsten. Bei den Landesbezirken stehen Bayern und Baden-Württemberg an der Spitze. In allen ver.di-Bezirken lag die Zahl der Eintritte jugendlicher Mitglieder höher als die der Austritte. Ihre Gesamtzahl war 2010 nur deshalb rückläufig, weil Mitglieder vom 28. Lebensjahr an nicht mehr zur ver.di Jugend gerechnet werden.

Deutlich besser als in der Finanzplanung erwartet, war die Entwicklung der Beitragseinnahmen. Sie beliefen sich 2010 auf 414,5 Millionen Euro. Das ist im Vergleich zum Vorjahr lediglich ein Rückgang von 0,26 Prozent.