ver.di-Forderungen für Banken-Tarifrunde

Finanzdienstleistungen | Für die 220.000 Beschäftigten der privaten und öffentlichen Banken fordert ver.di sechs Prozent mehr Gehalt und die verbindliche Umsetzung von Maßnahmen zum Gesundheits- und Belastungsschutz. Weiterhin geht es um Schutzregelungen für die Berater/innen, eine Verlängerung der Vorruhestandsregelung und die Übernahme der Azubis. Der Vertrag soll zwölf Monate gelten. Es sei an der Zeit, dass auch die Bankbeschäftigten wieder eine deutliche Lohnerhöhung bekommen, sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch. Zudem sei es dringend notwendig, die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten, die unter einem extrem starken Druck stehen, zu verbessern. Ziel sei, den krankmachenden Verkaufsdruck im Vertrieb und den Leistungsdruck in den Betriebsbereichen zu stoppen. Die Verhandlungen beginnen am 1. März in Berlin.


Tausende Unterschriften

Unterschriften gegen Befristungen

Bildungsträger | Um gegen die ausufernden Befristungen von Arbeitsverträgen bei Weiterbildungsträgern zu protestieren, haben 30 Betriebsräte großer Träger aus der ganzen Republik gemeinsam mit ver.di am 6. Februar rund 5000 Unterschriften an den Bundestagsausschuss für Arbeit und Soziales übergeben. Die Unterschriftensammlung stand unter dem Motto "Befristete Arbeitsverhältnisse sind unsozial". Betriebsräte, Beschäftige und ver.di fordern die Bundesregierung auf, der Befristungspraxis in Wissenschaftseinrichtungen, im sozialen Bereich und bei privaten Bildungsanbietern endlich einen Riegel vorzuschieben.


Entlassung von Anzeigenverkäufern droht

Niedersachsen-Bremen | ver.di befürchtet, dass die Weser-Kurier-Mediengruppe sich aller Beschäftigten bei ihrer Anzeigentochter MVB Medien entledigen will, die lange Kündigungsfristen oder Anspruch auf Tarifleistungen haben. Im Dezember wurde ein neuer Vertrag für die Anzeigenvermarktung geschlossen, der mit Vier-Wochen-Frist gekündigt werden kann. Für die MVB arbeiten 70 Anzeigenverkäufer. Für sie gilt kein Tarifvertrag, für einige wirken Tarifverträge nach. Zum Jahresende verließ ein Geschäftsführer die MVB, um eine neue Firma aufzubauen. "Wir befürchten, dass die den Auftrag übernimmt", sagt ver.di-Landesfachbereichsleiter Lutz Kokemüller. Dann wäre auch der MVB-Betriebsrat zerschlagen. Würde die neue Firma offensichtlich zur Weser-Kurier-Gruppe gehören, dürfte niemand entlassen werden.


Kündigung von Zustellern

München | Ende Februar sollen 53 Zeitungszusteller/innen ihren Arbeitsplatz verlieren, weil ihr Betrieb geschlossen wird. Bisher arbeiten sie für die ZVZ Zentrum GmbH, der der Zustellauftrag entzogen wurde. Auftraggeber ist die SZ Logistik GmbH, die zur Süddeutschen Zeitung GmbH gehört und die auch an der ZVZ Zentrum beteiligt ist. Offenbar soll die neu gegründete Firma ZV München City GmbH mit Sitz im Verlag der Süddeutschen Zeitung den Auftrag übernehmen. Doch einen Betriebsübergang nach Paragraph 613a BGB will der Arbeitgeber verhindern, denn danach müsste er die Zusteller zu den alten Bedingungen übernehmen. "Mit fadenscheinigen Konstruktionen soll die Schutzwirkung umgangen werden", kritisiert ver.di-Sekretär Bernd Mann. Die Vergütung bei der neuen Firma wäre rund 30 Prozent niedriger. Bei der alten Firma wurden die Löhne vor 18 Jahren das letzte Mal erhöht, im Schnitt beträgt der Stundenlohn dort 5,90 Euro.