Sand im Getriebe

Vorschlag abgelehnt

Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen | Ende November hat der Bundestag über die Zukunft der Wasserstraßen und der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen (WSV) diskutiert. Aus diesem Anlass besuchten Beschäftigte des Wasser- und Schifffahrtsamts Berlin die Abgeordneten und übergaben ihnen gemeinsam mit ver.di-Bundesfachgruppenleiterin Antje Schumacher-Bergelin einen offenen Brief. Denn mit der vom Bundesverkehrsministerium angestrebten Reform der WSV droht ein massiver Personalabbau. ver.di befürchtet, dass dabei bis zum Jahr 2020 bis zu 2700 Stellen abgebaut werden. Das sind mehr als 20 Prozent der Beschäftigten. Auch SPD und Linkspartei kritisieren die geplante Reform. In der Bundestagsdebatte wurden ihre Anträge jedoch durch die Koalitionsmehrheit abgelehnt.

"Allerdings konnten wir Sand ins Getriebe streuen. In den Ländern regt sich zunehmend der Widerstand", sagt Schumacher-Bergelin mit Blick auf die Aktivitäten der ver.di. Bei einem Treffen der Ländervertretungen mit Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) wurden die Eingriffe in Länderkompetenzen durch die Reform kritisiert. Die Länder haben den Minister aufgefordert, hier für Klarheit zu sorgen, bevor ein entsprechender Gesetzentwurf vorgelegt wird. Auch ver.di wird das Reformvorhaben weiter kritisch begleiten.


Deutschland hat Nachholbedarf bei Bildung

Migrant/innen | Rund 13,8 Prozent aller Zuwanderer/innen sind in Deutschland von Armut und Arbeitslosigkeit bedroht. Das sind 1,4 Prozentpunkte mehr als bei den im Inland geborenen Männern und Frauen. Damit stehe Deutschland im internationalen Vergleich gut da, heißt es in der Pressemitteilung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Im Durchschnitt von 34 OECD-Staaten liegt das Armutsrisiko von Migrant/innen bei 17,3 Prozent. Defizite hat Deutschland vor allem in der Bildung von Migrant/innen und ihren Kindern.


Frauen im Widerstand

Buchtipp | Geschichte findet oft auch im Kleinen statt - und gerät dort manchmal in Vergessenheit. Dem setzen die Historikerinnen Florence Hervé und Mareen Heying mit ihrem Buch über Frauen im Widerstand etwas entgegen. Sie haben in ihrem Buch Frauen aus Düsseldorf und Umgebung wieder in den öffentlichen Blickpunkt gerückt, die in der NS-Zeit Widerstand geleistet haben. Diese Frauen engagierten sich auf unterschiedliche Weise, produzierten und verteilten Flugblätter, versteckten jüdische oder politische Flüchtlinge oder sabotierten die Rüstungsproduktion. Damit würdigen sie den Mut der vorgestellten 35 Düsseldorfer Frauen, hinzu kommen sieben weitere, die in der Emigration aktiv geblieben sind. Unterstützt wurden die beiden Autorinnen bei der Erstellung des Buches auch von politischen und gewerkschaftlichen Gruppen, darunter dem ver.di-Bezirk Düsseldorf. Sie haben als Herausgeber dafür gesorgt, dass dieses Buch erscheinen konnte und die Erinnerung an die Frauen nicht in Vergessenheit gerät.

Florence Hervé, Mareen Heying (Red.): Frauen im Widerstand. 1933-1945. Düsseldorf. Papyrossa-Verlag, Köln, 107 Seiten, 9,90 €, ISBN 978-3894384937