Ausgabe 01/2013
Völlig losgelöst
Dieses Angebot sei "völlig indiskutabel". So liest man's oft auf Flugblättern der Gewerkschaft, wenn ihr nicht genügt, was der Arbeitgeber den Beschäftigten da zumuten will. Dabei ist das "völlig" hier völlig überflüssig, äh, überflüssig. Wäre das Angebot statt "völlig indiskutabel" nur "indiskutabel", so bräuchte man auch darüber erst gar nicht zu reden. Und was angeblich "völlig inakzeptabel" ist, von dem ist anzunehmen, dass man es leider nicht annehmen kann - auch völlig ohne "völlig". Sagt nun der Füllige, er sei "völlig satt", so kann uns sein Wort völlig egal sein, weil wir's ihm ja sowieso ansehen - es sei denn, wir sind völlig betrunken und daher in völliger Unkenntnis seines Befindens. Wer dies nun völlig verstanden hat und es nicht abtut als völligen Blödsinn, dem werde die völlige Freiheit zuteil, das völlige Durcheinander für sich zu ordnen. Wer jedoch damit nicht völlig einverstanden sein sollte, der kann's ja auch wieder völlig vergessen.