In Marburg hat sich etwas getan: Ein Großteil der Redakteurinnen und Redakteure bei der Oberhessischen Presse (OP) hat am 18. September die Mittagspause zusammen vor dem Verlagsgebäude verbracht. Bei guter leiblicher Versorgung wurde die Forderung nach einem Anerkennungstarifvertrag diskutiert. Den haben die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union dju in ver.di und der Deutsche Journalisten-Verband (DJV) gefordert, die Geschäftsführung lehnt aber Verhandlungen ab. Die mehrheitlich zum Madsack-Konzern gehörende OP war 2008 in die Mitgliedschaft "Ohne Tarifbindung" des hessischen Verlegerverbandes gewechselt.

Passend zur Tarifbewegung wurde ein Screenshot aus den ARD-Tagesthemen mit OP-Geschäftsführer Steffen Schindler und Chefredakteur Christoph Linne gezeigt, die am Vortag in Dresden bei der Konferenz der Zeitungsverleger waren und den Worten des Bundespräsidents Joachim Gauck lauschten. Dieser hatte dort die Bedingungen kritisiert, unter denen Zeitungsredakteure arbeiten.

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reb