Schwierige Verhandlungen bei Santander

Finanzdienstleistungen | Ende September haben ver.di und die Santander Consumer Bank weiter über einen Haustarifvertrag für die Filialen verhandelt. Grundsätzlich ist der Arbeitgeber jetzt bereit, einen Vertrag abzuschließen, der auf dem Branchentarifvertrag für das private Bankgewerbe beruht. Er will jedoch Abweichungen vereinbaren, die für ver.di nicht akzeptabel sind. Umstritten sind der Geltungsbereich des Vertrags, die Samstagsarbeit, die Besitzstandsregelungen für Beschäftigte mit besseren Bedingungen und die Regelungen für Überstunden, Mehrarbeit und Freizeitausgleich. Schwierig verliefen auch die Verhandlungen über die Arbeitszeit. Im Unternehmen gibt es die unterschiedlichsten Arbeitszeitmodelle. ver.di hält Arbeitszeitregelungen für besonders wichtig im Interesse der Gesundheit der Beschäftigten, und setzt sich für variable Arbeitszeiten bei durchschnittlich 39 Stunden pro Woche ein. Der nächste Verhandlungstermin ist der 30. Oktober, Termine im November und Dezember folgen.


ver.di-Betriebstouren und Fahrertreffs für gute Arbeit

Transport und Logistik | In der ver.di-Aktionswoche Anfang Oktober 2012 haben die Beschäftigten "Gute Arbeit in der Logistik" - im Straßengüterverkehr, bei Kurier-, Express- und Paketdiensten sowie im stationären Bereich gefordert. Traditionell startet die Internationale Transportarbeiter-Föderation vor dem 7. Oktober, dem "Welttag für menschenwürdige Arbeit", eine Kampagne in der Transportbranche. Bundesweite Aktivitäten reichten von Vertrauensleute- und Betriebsversammlungen über ver.di-Betriebstouren und Fahrertreffs auf Raststätten bis zu Infoständen und Verteilaktionen vor Unternehmen. Am 9. Oktober haben europäische Gewerkschafter auf einer zentralen Kundgebung vor dem Europa-Parlament in Brüssel "Respekt für Berufskraftfahrer!" gefordert. Auch eine ver.di-Delegation hat gegen die Verschlechterung von Arbeitsbedingungen protestiert. http://psl.verdi.de


Popstars knebeln Fotografen mit miesen Verträgen

Medien | Leonard Cohen, Lady Gaga, Coldplay - ihren Fans zeigen sie sich stets von ihrer besten Seite. Weniger glanzvoll ist der Umgang des jeweiligen Managements mit Fotografen. Sie sollen Knebelverträge unterschreiben und ihr Bildmaterial kostenlos zur weltweiten Verbreitung überlassen. Beliebt ist auch die Klausel, Fotos nur in einem zuvor zu benennenden Medium zu veröffentlichen. Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hatte ihre Mitglieder aufgefordert, die Deutschlandkonzerte im September zu boykottieren oder kritisch zu berichten. So verzichtete etwa der Norddeutsche Rundfunk in seiner Online-Berichterstattung über das Konzert von Coldplay bewusst auf Fotos. Die dju sammelt einschlägige Verträge und berät ihre Mitglieder, wie sie sich dagegen wehren können. http://dju.verdi.de


Beschäftigte des IBM-Konzerns bekommen mehr

Tarifvertrag | Zwei Prozent mehr Tarifgehalt bekommen die knapp 20 000 Beschäftigten des IBM-Konzerns rückwirkend ab 1. Juli 2012. Gleichzeitig wurde die Aufnahme von Verhandlungen über einen Tarifvertrag zum Gesundheitsschutz verbindlich vereinbart. Das sah die Schlichtungsempfehlung im Konflikt bei IBM vor, der die ver.di-Tarifkommission und der Bundesfachgruppenvorstand bereits zugestimmt haben. Der neue Vertrag läuft zwölf Monate. Er legt neben der Gehaltserhöhung weitere materielle Verbesserungen fest und verlängert den Altersteilzeittarifvertrag um ein Jahr. Lediglich die perspektivischen Absprachen jenseits des materiellen Abschlusses machten die Annahme der Schlichtungsempfehlung noch akzeptabel, sagte ver.di-Verhandlungsführer Bert Stach.