Alle zwei Jahre werden die Jugend- und Auszubildendenvertretungen gewählt, im Oktober und November ist es wieder soweit. Oskar Michel, 23, ist Vorsitzender der Auszubildendenvertretung (AV) bei der Deutschen Telekom im Ausbildungszentrum Saarbrücken. Er stellt sich wieder zur Wahl

Kandidiert: Oskar Michel

ver.di publik - Wessen Interessen vertretet Ihr bei Euch im Unternehmen?

Oskar Michel - Die Interessen der Azubis und der dual Studierenden. Außerdem sind wir auch für die Praktikanten da, die sich auf eine Ausbildung bei der Telekom im Ausbildungszentrum Saarbrücken vorbereiten; das heißt bei uns Einstiegsqualifizierung, kurz EQ.

ver.di publik - Wie bereitet Ihr Euch jetzt auf die Wahlen vor?

Michel - Wir wählen Ende November eine neue Auszubildendenvertretung. Wir sind für rund 200 junge Beschäftigte zuständig. Die AV kann nur funktionieren, wenn die Auszubildenden und Studierenden hinter uns stehen - und wenn sich genügend Kandidatinnen und Kandidaten finden. Wir sprechen die Leute direkt an, wir sagen ihnen, wie wichtig die betriebliche Interessenvertretung ist, was Mitbestimmung bedeutet und wie wir gemeinsam mit ver.di die Ausbildung bei der Telekom verbessern wollen.

Wir haben einen Wahlvorstand von drei Personen. Im Grunde organisiert der Wahlvorstand selbstständig die kompletten Wahlen. Er stellt sich bei den Azubis vor, spricht auf Versammlungen, organisiert Workshops. Wir gehen gemeinsam auf Interessierte zu und reden mit ihnen. Wir erwähnen dabei auch, dass es nicht schlimm ist, wenn ein Kandidat nicht direkt in die AV gewählt wird. Es kann bis zur nächsten Wahl immer passieren, dass sich direkt gewählte Mitglieder beruflich anders orientieren und das AV-Mandat deshalb niederlegen. Dann rücken die nächsten Gewählten einfach nach. Ich selbst wurde bei meiner ersten Wahl übrigens auch nur auf den ersten Ersatzplatz gewählt.

ver.di publik - Über welche Themen redet Ihr noch mit den Kolleg/innen?

Michel - Zuerst mal darüber, dass AV-Arbeit Spaß macht! Ein Schwerpunkt für die nächste AV ist die Qualität der Ausbildung. Die Deutsche Telekom hat ein eigenes Ausbildungskonzept. Das haben die Auszubildenden in einer Umfrage bewertet. Nun heißt es für uns, zusammen mit der Telekom, die Ausbildung zu verbessern. Natürlich wird das duale Studium dabei nicht vergessen; wir stehen in engem Kontakt mit den Studierenden, um herauszufinden, was getan werden muss.

Am 1. September haben die neuen Auszubildenden und Studierenden bei uns angefangen. Wir gehen jetzt auf sie zu, informieren sie über die Auszubildendenvertretung und darüber, wie die Gewerkschaftsarbeit bei uns aussieht. Auch das Thema Übernahme kommt bald wieder auf uns zu. Wir fordern die Übernahme für alle, die ihre Ausbildung abgeschlossen haben, in Vollzeit, unbefristet und im Konzern. Auf diese drei Dinge legen wir Wert!

Interview: Silke Leuckfeld

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