Streiks für mehr Lohn

Papierverarbeitung - In Hessen haben vom 29. September bis zum 1. Oktober insgesamt 500 Beschäftigte der Papier-, Pappe-, und Kunststoffverarbeitenden Industrie zum Teil ganztägig die Arbeit niedergelegt. Es beteiligten sich die Betriebe: Deutsche Rondo/Blei & Guba (Kelkheim), DS Smith in Fulda, Smurfit Kappa in Heppenheim, Marburger Tapetenfabrik in Kirchhain, Schümann Papierverarbeitung in Stadtallendorf, Constantia Ebert in Wiesbaden, A+R Carton in Kriftel (Taunus), DS Smith in Hanau. ver.di strebt eine lineare Erhöhung der Löhne und Gehälter um 3,7 Prozent an. Die Arbeitgeber haben bisher lediglich eine Erhöhungen von zwei Prozent für 2015 und 2016 angeboten. Für 2014 wollen sie überhaupt keine Lohnerhöhung zahlen. Sie verlangen eine Laufzeit von 30 Monaten. Zur Branche gehören unter anderem Hersteller von Wellpappe und Wellpappartikeln, Faltschachteln, Hygienepapieren, flexiblen Verpackungen, Tapeten und Büroartikeln.


Weiter unter Druck

Medien - Bei der Oberhessischen Presse (OP) in Marburg haben am 9./10. Oktober Beschäftigte aus Verlag und Druckerei erneut die Arbeit niedergelegt. Der Forderung nach Abschluss eines Anerkennungstarifvertrags sollte so Nachdruck verliehen werden. Nach mehreren Streiks hatte die Hitzeroth Druck+Medien GmbH, die die OP verlegt, im Frühjahr ihren Widerstand gegen Tarifverhandlungen aufgeben. Bisher haben die Verhandlungen aber kein Ergebnis gebracht.


Erster Betriebsrat bei Douglas

Interessenvertretung - Am letzten Septembertag 2014 wurde in der Filiale der Parfümerie Douglas in Offenbach der bundesweit erste Betriebsrat gegründet. ver.di Frankfurt und Region sieht sich in dem Bestreben bestätigt, auch im filialisierten Einzelhandel mit kleinen Betrieben eine Interessenvertretung auf gesetzlicher Basis ins Leben zu rufen. In der Offenbacher Douglas-Filiale sind 18 Frauen angestellt. Wie überall in der Branche stehen bei ihnen Fragen der Arbeitszeit und der Vereinbarkeit von Familie und Beruf im Vordergrund. Da die Douglas GmbH nicht tarifgebunden ist, wird ver.di überprüfen, inwieweit die mit den Beschäftigten vereinbarten Gehälter der branchenüblichen Bezahlung entsprechen.


Was heißt hier frei?

Freihandelsabkommen - Am Dienstag, 2. Dezember 2014, findet um 17 Uhr 30 im DGB-Haus Darmstadt, Rheinstraße. 50, Hans-Böckler-Saal, eine Veranstaltung zum Thema TTIP statt. Das ist ein geplantes Freihandelsabkommen zwischen den USA und der EU. ver.di befürchtet unter anderem, dass Verbraucherstandards , Arbeitsrechte und soziale Standards aufgehoben werden könnten, im Interesse der global agierenden Konzerne. Referent: Dr. Kai Eicker-Wolf, Abteilung Wirtschafts- und Strukturpolitik, DGB Hessen-Thüringen.


Mahnwache gegen Befristung

Post AG - Ende September übergab ver.di Hessen dem Niederlassungsleiter von Hessens größter Post-Niederlassung, Brief Frankfurt mit Sitz in der Gutleutstraße, rund 1500 Unterschriften gegen die Befristung von Arbeitsverträgen. Seit rund einem Jahr werden Beschäftigte, die regelmäßig anfallende Arbeit verrichten, nur noch befristet eingestellt. Das betrifft die Zustellerinnen und Zusteller in der Brief- und Paketauslieferung ebenso wie die meist teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Brief- und Paketzentren. Ab 6 Uhr 30 wurde eine einstündige Mahnwache vor dem Sitz der Niederlassungsleitung abgehalten. Mit Plakaten, Luftballons und Fackeln wurde auf die zunehmende prekäre Beschäftigung bei der Deutschen Post AG hingewiesen, ein Unternehmen, an dem die öffentliche Hand beteiligt ist.