Als gewerkschaftliches Vollblut beherrscht der Ver.dianer natürlich den gestreckten Galopp - zum Beispiel wenn es in Tarifrunden darum geht, in möglichst kurzer Zeit möglichst starke Kräfte zu mobilisieren. Auch den Trab vermag er zu gehen - manchmal sogar mit Eselsgeduld auf der Stelle, wenn's den Streikposten im Winter fröstelt. Diese ver.di-Piaffe fürchten die Arbeitgeber ja bekanntlich am meisten. Ebenso den versammelten Schritt, mit dem Gewerkschafter sich vereint auf die Hinterbeine stellen, um gemeinsam in die Hufe zu kommen. Doch damit nicht genug: Die Kolleginnen und Kollegen meistern mehr als diese drei gängigen Gangarten. Ihr Vorbild ist schließlich das Islandpferd - und das kennt noch zwei feine Methoden der Fortbewegung: den schwebe- und erschütterungsfreien Tölt und - nach Art der Kamele - den Rennpass: Dabei hält Links stets dagegen, wenn Rechts im Gleichschritt marschiert.