Mehrheit stimmt für Tarifergebnis

Sozial- und Erziehungsdienst - In der Urabstimmung zum Tarifergebnis im Sozial- und Erziehungsdienst haben sich 57,2 Prozent der ver.di-Mitglieder für die Annahme ausgesprochen. "Damit wird ein erster Schritt in Richtung Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe erzielt", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Wolfgang Pieper. Die Gehälter werden rückwirkend zum 1. Juli 2015 angehoben. Mit dem Tarifergebnis werden vor allem jüngere Erzieher/innen bessergestellt. Erzieher/innen in Vollzeit bekommen zwischen 93 und 138 Euro mehr pro Monat. Sozialarbeiter/innen im Allgemeinen Sozialdienst erhalten zwischen 30 und 80 Euro monatlich mehr; sie hätten vom Schlichtungsergebnis nicht profitiert. Zur Aufwertung gehöre nicht nur eine bessere Bezahlung, sondern auch gute Bedingungen, um die Qualität der frühkindlichen Bildung zu verbessern, so Pieper. Die Politik sei jetzt gefordert, die Verbesserungen zu schaffen, insbesondere auch im Hinblick auf Flüchtlingskinder sei das dringend notwendig.


ver.di fordert Pflege-Maßnahmepaket

Fachkräftewoche - ver.di sieht bisher keine konzertierte Aktion aller Träger von Pflegeeinrichtungen, die dem Fachkräftemangel in der Altenpflege abhelfen könnte. Besonders private Pflegekonzerne weigerten sich, faire Tariflöhne zu zahlen. "Es zeichnet sich ab, dass die Anbieter von Pflegedienstleistungen der Nachfrage aufgrund des fehlenden Fachpersonals nicht mehr Herr werden", sagte ver.di-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler auf der "Fachkräftewoche" von Regierung, Wirtschaft und Gewerkschaften. ver.di fordert "ein Maßnahmepaket aus verbindlichen Personalvorgaben, einer Entlastung für Pflegekräfte und besserer Bezahlung, um die Pflegeberufe attraktiver zu machen". Schon heute könnten im Laufe von drei Monaten nur 39 von 100 ausgeschriebenenen Stellen besetzt werden. Bis 2030 rechnen Experten mit einem Anstieg der Zahl der Pflegebedürftigen um rund eine Million. Um die Pflege konkurrenzfähig gegenüber anderen Berufsfeldern zu machen, sei die Einführung eines verbindlichen bundesweiten Personal- schlüssels erforderlich, so Bühler.


Tarifverhandlungen wieder vertagt

Karstadt - Die Tarifverhandlungen für den Karstadt-Konzern sind am 27. Oktober erneut ergebnislos vertagt worden. "Obwohl Karstadt in den letzten Tagen betont hat, dass sich die Geschäftsergebnisse verbessern, waren die Arbeitgeber nicht bereit, sich in wesentlichen Punkten der Tarifrückkehr anzunähern", sagte ver.di-Verhandlungsführer Arno Peukes. Das mache die Situation nicht leichter, denn nach zweieinhalb Jahren des Einkommensverzichts erwarteten die Beschäftigten von allen Tarifparteien einen verlässlichen Weg. ver.di fordert die Rückkehr von Karstadt in die Tarifbindung und eine Standort- und Beschäftigungsgarantie. Karstadt war 2013 aus der Tarifbindung ausgestiegen. Die Verhandlungen sollen noch in diesem Jahr fortgesetzt werden.


Beste Betriebsräte geehrt

Betriebsrätepreis 2016 - Am 29. Oktober wurde in Bonn zum siebenten Mal der Deutsche Betriebsrätepreis verliehen, eine Initiative der Zeitschrift AiB - Arbeitsrecht im Betrieb. Gold ging an den Betriebsrat der Volkswagen AG Salzgitter, Silber an das Gremium der Konditorei Coppenrath & Wiese. Der Betriebsrat der Kliniken Nordoberpfalz AG Region West, Erbendorf, bekam den Preis in Bronze. Er hatte sich erfolgreich gegen die massive Erhöhung der Überstunden gewehrt und eine Betriebsvereinbarung zur Arbeitszeit durchgesetzt. Mit dem Sonderpreis für "Innovative Betriebsratsarbeit" wurde die Arbeitnehmervertretung der Deutschen Telekom AG ausgezeichnet.

www.deutscherbetriebsraete-preis.de